Für das Pendlerblog geht eine ereignisreiche Woche zu Ende.
Umgang mit Kritik a là 20 MinutenWas die Schweizer Medien mit dem armen türkischen Fussball-Nationalteam angerichtet haben, machten die Blogger diese Woche mit einem stv. 20-Minuten-Chefredaktor.
Nachdem Herr Künzler am Dienstag die 20-Minuten-Berichterstattung zum Google-Ausfall
kritisierte, wehrte sich besagter stv. Chefredkator. Mit beissendem Sarkasmus und fadengrader Ironie, ähnlich wie in gewissen anonymen Kommentaren auf Pendlerblog,
bekämpfte er unermüdlich die Kritik von Herrn Künzler und behalf sich dabei der untersten Schublade. Die Retourkutsche kam postwendend.
BloggingTom attestierte dem 20 Minuten Kritikunfähigkeit,
Ingnoranz.ch diagnostizierte einen Nervenverlust,
Blattkritik.ch erklärt, dass der ursprüngliche Patzer erst durch die ausfälligen Kommentare richtig schlimm wurde, Herr Künzler legte nach (
1,
2,
3),
Pax Weblog nutzte die Gelegenheit für einen Rundumschlag gegen 20 Minuten,
Patrices Weblog machte sich über die Zielgruppen-Definition von 20 Minuten lustig,
Blog.ch empörte sich über die tiefe Lage der Schublade, aus welcher die Argumente des stv. Chefredaktors stammen, mochte sich aber ähnlich wie wir auch über die sarkastische Qualität seiner beissenden Kommentare freuen,
Pendlerblog holte sich zuerst Expertenhilfe vom besten aller Experten Albert A. Stahel, anschliessend waren wir aber
beleidigt, dass Herr Künzler so viel Zuwendung vom stv. 20-Minuten-Chefredaktor erhält und wir nicht.
Natürlich hat auch der
Blick gejubelt. Endlich konnte er mal zurückgeben.
Blogosphäre Mainstream-Medien rückwärtsAusgelöst durch die Kommentarschlacht mit dem stv. Chefredaktor legten diverse Blogs nach.
Ignoranz.ch empörte sich über die
Story zum Trinkverhalten vom Stadtzürcher Lieblings-SVP-Haudegen Mauro Tuena. Die Kritik galt nicht etwa dem Inhalt, sondern der Tatsache, dass sich 20 Minuten von einem
Ignoranz.ch-Artikel inspirieren liess und die Quelle nicht nannte. Sofort aufgenommen wurde die Geschichte von
Blog.ch und
Pax-Weblog. Bei uns meldete sich dann auch noch
Kollege Brandstifter, der sich schon vor einem bzw. zwei Jahren über die Trinkgewohnheiten und Turndresse lokaler SVP-Politiker lustig gemacht hat.
Erfreulich war die
Reaktion der kritisierten Autorin des 20-Minuten-Artikels. Im Gegensatz zu ihrem Chef kann sie anscheinend mit Kritik umgehen und antworte dem Urheber der Artikel-Idee per Mail mit entwaffnender Ehrlichkeit:
Auf die Idee, einen solchen Artikel zu schreiben, bin ich tatsächlich nicht selber gekommen. Ein Arbeitskollege aus dem Ausland-Ressort, XXXX, hat mir den Tipp gegeben. Tatsächlich hat er den Artikel “irgendwo” im Netz gelesen.
Pendlerblog findet, dass die besagte Autorin damit Chefredaktions-Qualitäten beweist
Neuer Pendlerblog-Autor GriesgramHerzlich Willkommen
Griesgram. Schon seit anfangs Woche liest der neue Pendlerblog-Autor freiwillig 20 Minuten, um uns seine Entdeckungen hier mitzuteilen. Für seine spitzfindigen Haarspaltereien wurde er von Pendlerblog-Lesern bereits heftig
kritisiert. Hund Basil und der unmündige Leser sind aber grosse Anhänger von Griesgrams Sprachfaschismus und werden eher alle Pendlerblog-Leser vertreiben als den Login von Griesgram sperren.
LeserzuschriftenBedingt durch die vielen Ereignisse, waren wir diese Woche nicht fähig die unzähligen Zuschriften von Pendlerblog-Lesern zu bearbeiten. Deshalb hier eine kleine Auswahl:
Am Mittwoch hat uns O.H. geschrieben
Es stimmt einfach nicht, dass Journalisten der meistgelesenen Zeitung der Schweiz nicht recherchieren. Heute, zum Beispiel, auf Seite 23 beschreibt [ein 20 Minuten Autor], wie Dieter Bohlens Piepsstimme Veronica zur Schnecke machte. Der Autor ergreift Partei für die rührige 17-jährige und fragt bei RTL nach: Ist es in Ordnung, dass sie keinen Cent aus dem Verkauf von Klingeltönen erhält??? Und waseliwas sagt RTL auf die kritische Rechercheanfrage aus der Schweiz: «Dazu nehmen wir keine Stellung». Wahrlich ein knackiges Zitat.
Ein wahrlich herausragendes Beispiel für investigativen Journalismus
Ebenfalls am Mittwoch hat uns der Praktikant auf die oben schon erwähnte
Mauro-Tuena-Story aufmerksam gemacht:
Heute In 20 Minuten (S. 3). Bild von Mauro Tuena, der gerade mit Freunden feiert, mit Untertitel: SVP-Mann Mauro Tuena vergnügt sich nach der "harten Arbeit".
Die Anführungszeichen suggerieren mir dass Mauro Tuena nie richtig hart arbeitet :)
Das Pendlerblog freut sich über jede Art von Mauro-Tuena-Bashing. Weshalb wir solche fiesen Anführungszeichen auch gerne öfters sehen würden.
Benjamin war sich unsicher nach der
20-Minuten-Lektüre am Freitag:
20 Minuten schreibt heute folgendes:
«Es war bereits sein zweiter Bittgang. Schon vor dem Spiel in
der Türkei hatte Bicakci sein Sorry für die Zwischenfälle bei
der Ankunft der Nati vor zehn Tagen am Flughafen in Istanbul bei
Zloczower deponiert.»
Ich frage mich, ob das "Sorry" immer noch am Flughafen in
Istanbul ist oder ob Zloczower es mit in die Schweiz genommen
hat.
Wir glauben, das "Sorry" hängt im Clubhaus der Schweizer Nati neben dem Türkei-Wimpel.