30 November 2005

Beinstellller Behrami

"Neben den türkischen Schlägern Volkan und Alpay war unter anderem auch Opfer Behrami geladen, der dem Assistenzcoach Özdilek ein Bein gestellt hatte." (S.24 und online)

Da habt ihr etwas falsch verstanden

Mit herzlichem Dank für den Hinweis an Sandro Feuillet

28 November 2005

Szenis

05_11_28szenis

27 November 2005

Pendlerblog Wochenrückblick

Für das Pendlerblog geht eine ereignisreiche Woche zu Ende.

Umgang mit Kritik a là 20 Minuten

Was die Schweizer Medien mit dem armen türkischen Fussball-Nationalteam angerichtet haben, machten die Blogger diese Woche mit einem stv. 20-Minuten-Chefredaktor.

Nachdem Herr Künzler am Dienstag die 20-Minuten-Berichterstattung zum Google-Ausfall kritisierte, wehrte sich besagter stv. Chefredkator. Mit beissendem Sarkasmus und fadengrader Ironie, ähnlich wie in gewissen anonymen Kommentaren auf Pendlerblog, bekämpfte er unermüdlich die Kritik von Herrn Künzler und behalf sich dabei der untersten Schublade. Die Retourkutsche kam postwendend.

BloggingTom attestierte dem 20 Minuten Kritikunfähigkeit, Ingnoranz.ch diagnostizierte einen Nervenverlust, Blattkritik.ch erklärt, dass der ursprüngliche Patzer erst durch die ausfälligen Kommentare richtig schlimm wurde, Herr Künzler legte nach (1, 2, 3), Pax Weblog nutzte die Gelegenheit für einen Rundumschlag gegen 20 Minuten, Patrices Weblog machte sich über die Zielgruppen-Definition von 20 Minuten lustig, Blog.ch empörte sich über die tiefe Lage der Schublade, aus welcher die Argumente des stv. Chefredaktors stammen, mochte sich aber ähnlich wie wir auch über die sarkastische Qualität seiner beissenden Kommentare freuen, Pendlerblog holte sich zuerst Expertenhilfe vom besten aller Experten Albert A. Stahel, anschliessend waren wir aber beleidigt, dass Herr Künzler so viel Zuwendung vom stv. 20-Minuten-Chefredaktor erhält und wir nicht.

Natürlich hat auch der Blick gejubelt. Endlich konnte er mal zurückgeben.

Blogosphäre Mainstream-Medien rückwärts

Ausgelöst durch die Kommentarschlacht mit dem stv. Chefredaktor legten diverse Blogs nach. Ignoranz.ch empörte sich über die Story zum Trinkverhalten vom Stadtzürcher Lieblings-SVP-Haudegen Mauro Tuena. Die Kritik galt nicht etwa dem Inhalt, sondern der Tatsache, dass sich 20 Minuten von einem Ignoranz.ch-Artikel inspirieren liess und die Quelle nicht nannte. Sofort aufgenommen wurde die Geschichte von Blog.ch und Pax-Weblog. Bei uns meldete sich dann auch noch Kollege Brandstifter, der sich schon vor einem bzw. zwei Jahren über die Trinkgewohnheiten und Turndresse lokaler SVP-Politiker lustig gemacht hat.

Erfreulich war die Reaktion der kritisierten Autorin des 20-Minuten-Artikels. Im Gegensatz zu ihrem Chef kann sie anscheinend mit Kritik umgehen und antworte dem Urheber der Artikel-Idee per Mail mit entwaffnender Ehrlichkeit:
Auf die Idee, einen solchen Artikel zu schreiben, bin ich tatsächlich nicht selber gekommen. Ein Arbeitskollege aus dem Ausland-Ressort, XXXX, hat mir den Tipp gegeben. Tatsächlich hat er den Artikel “irgendwo” im Netz gelesen.
Pendlerblog findet, dass die besagte Autorin damit Chefredaktions-Qualitäten beweist

Neuer Pendlerblog-Autor Griesgram

Herzlich Willkommen Griesgram. Schon seit anfangs Woche liest der neue Pendlerblog-Autor freiwillig 20 Minuten, um uns seine Entdeckungen hier mitzuteilen. Für seine spitzfindigen Haarspaltereien wurde er von Pendlerblog-Lesern bereits heftig kritisiert. Hund Basil und der unmündige Leser sind aber grosse Anhänger von Griesgrams Sprachfaschismus und werden eher alle Pendlerblog-Leser vertreiben als den Login von Griesgram sperren.

Leserzuschriften
Bedingt durch die vielen Ereignisse, waren wir diese Woche nicht fähig die unzähligen Zuschriften von Pendlerblog-Lesern zu bearbeiten. Deshalb hier eine kleine Auswahl:

Am Mittwoch hat uns O.H. geschrieben
Es stimmt einfach nicht, dass Journalisten der meistgelesenen Zeitung der Schweiz nicht recherchieren. Heute, zum Beispiel, auf Seite 23 beschreibt [ein 20 Minuten Autor], wie Dieter Bohlens Piepsstimme Veronica zur Schnecke machte. Der Autor ergreift Partei für die rührige 17-jährige und fragt bei RTL nach: Ist es in Ordnung, dass sie keinen Cent aus dem Verkauf von Klingeltönen erhält??? Und waseliwas sagt RTL auf die kritische Rechercheanfrage aus der Schweiz: «Dazu nehmen wir keine Stellung». Wahrlich ein knackiges Zitat.
Ein wahrlich herausragendes Beispiel für investigativen Journalismus

Ebenfalls am Mittwoch hat uns der Praktikant auf die oben schon erwähnte Mauro-Tuena-Story aufmerksam gemacht:
Heute In 20 Minuten (S. 3). Bild von Mauro Tuena, der gerade mit Freunden feiert, mit Untertitel: SVP-Mann Mauro Tuena vergnügt sich nach der "harten Arbeit".
Die Anführungszeichen suggerieren mir dass Mauro Tuena nie richtig hart arbeitet :)
Das Pendlerblog freut sich über jede Art von Mauro-Tuena-Bashing. Weshalb wir solche fiesen Anführungszeichen auch gerne öfters sehen würden.

Benjamin war sich unsicher nach der 20-Minuten-Lektüre am Freitag:
20 Minuten schreibt heute folgendes:
«Es war bereits sein zweiter Bittgang. Schon vor dem Spiel in
der Türkei hatte Bicakci sein Sorry für die Zwischenfälle bei
der Ankunft der Nati vor zehn Tagen am Flughafen in Istanbul bei
Zloczower deponiert.»

Ich frage mich, ob das "Sorry" immer noch am Flughafen in
Istanbul ist oder ob Zloczower es mit in die Schweiz genommen
hat.
Wir glauben, das "Sorry" hängt im Clubhaus der Schweizer Nati neben dem Türkei-Wimpel.

26 November 2005

Wählt 20 Minuten

20 Minuten mischt sich klammheimlich in die Politik ein:Über das Motiv von 20 Minuten können wir aber nur rätseln:
- Soll 20 Minuten in Zukunft auch am Sonntag erscheinen?
- Ist der 20-Minuten-Chefredaktor heimlich in Tanja Gutmann verknallt?
- Meint 20 Minuten, dass das Pendlerblog gegen das neue Arbeitsgesetz sei, und will uns deshalb eins auswischen?

Hoffentlich triff das Erstgenannte nicht zu. Und hoffentlich trifft auch das Zweitgenannte nicht zu.
Hinweise zu möglichen Motiven und/oder zur Höhe des Betrages, den 20 Minuten an das Ja-Komitee bezahlt hat, bitte an pendlerbog@gmx.ch

Das Pendlerblog ist übrigens bei politischen Entscheiden, die nicht das 20 Minuten betreffen, meistens neutral. Damit wir dem gerecht werden, hier noch das Gegenplakat:


Dank an Tiwo für den Hinweis

25 November 2005

Vorsicht Glatteis!

Gefährliche Fahrweise nicht nur in Winterthur (Pendlerblog berichtete), sondern auch am Zürcher Dolder.
Die Rubrik "20 Sekunden" berichtet auf Seite 5:
Heute um 17 Uhr startet auf der Eisbahn Dolder der Coca-Cola-Weihnachtstruck mit vielen Überraschungen.

Das dürfte für die Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler tatsächlich eine Überraschung sein, wenn ein Truck auf der Eisbahn steht:

Weniger überraschend dürfte es sein, wenn die Räder durchdrehen.

Eigentlich sagt die Pressemeldung von Coca Cola ja auch nur, dass heute auf der Eisbahn ein paar Promis rumstehen werden, der Truck aber eher auf der Strasse bleibt. Zu lesen zum Beispiel hier

Alle 3 Sekunden ein Verbrechen

Ein Lob an 20 Minuten
Heute auf Seite 5, das ist Agenturjournalismus, wie man ihn liebt. Die Rubrik "20 Sekunden" schafft es, 6 Verbrechen in einer Meldung unterzubringen, also rund 1 Vergehen pro 3 Sekunden:
Der Polizei ging in Winterthur ein 30-Jähriger ins Netz, der mit über 2 Promille, bekifft und ohne Führerschein in einem geklauten Auto ein Rotlicht überfuhr und riskant überholte.

Wer mehr Vergehen auf 6 Zeilen unterbringt, soll künftig einen Journalistenpreis gewinnen.

24 November 2005

Ich und mein Ogo

Gestern (24.11., S. 19) verloste 20 Minuten die neue State-of-the-Art-Kommunikations-Wundermaschine Ogo (Pendlerblog berichtete). Statt aber beim Wort "Wettbewerb" schon die Nase zu rümpfen, liest man lieber den "redaktionellen" Text zu diesem Wunderding, der uns sagt, warum wir alle einen Ogo brauchen:
Ogo ist da, wo Sie sind. Und da wo Ihre Freunde sind.

Ein einfacher Dreisatz. Wir lernen: Ich bin da wo mein Ogo ist. Meine Freunde sind da wo mein Ogo ist. Folgerung: Ich bin da wo meine Freunde sind. Ogo ist also für Leute gedacht, die permanent, Tag und Nacht, ihre Freunde um sich haben.
(Die beiden kurzen Sätze zeigen auch auf elegante Weise, wie man sprachliche Abwechslung schafft, indem man zweimal hintereinander denselben Satz schreibt, aber einmal mit und einmal ohne Komma).
Klappen Sie das Gerät einfach auf und fangen Sie an zu chatten.

Natürlich. Es wird ja mit der Zeit mühsam, ständig seine Freunde um sich zu haben, da will man lieber mit Fremden chatten.
Und zwar, wann und wo Sie wollen: Im Bus, beim Skaten oder beim Shoppen.

Lange hat's gedauert, aber endlich hat ein Hersteller das menschliche Grundbedürfnis erkannt, während des Skatens zu chatten. Weil, egal ob jetzt Skateboarden oder Inlineskaten gemeint ist, die Hände hat man ja dabei frei! Wer beim Skaten auf die Strasse schaut, ist eh ein Weichei.
Beim Shoppen sollte man dann in Zukunft stets das Wägeli statt dem Körbli nehmen. Weil einhändig chatten geht nicht mal mit dem Ogo richtig gut.
Ogo verfügt über ein vollständiges Keyboard und ein farbiges Display. Und das, so lange Sie wollen

Ein weiterer Coup! Während alle anderen Trottel Geräte mit unvollständigen Keyboards herstellen, prescht Ogo hier voll in eine Marktlücke. Und auch das Display: Es bleibt farbig, so lange wir wollen! Dem häufigen Übel, dass Tastaturen plötzlich unvollständig sind und Displays nur noch schwarzweiss, wird hier mit offenbar lebenslanger Garantie abgeholfen. Ausser vielleicht, wir wollen plötzlich nicht mehr, dass das Keyboard vollständig ist. Dieses Problem lässt sich aber, ganz ohne Kundendienst, mit simpler Gewalt beheben.
Ihren PC können Sie ruhig zuhause lassen.

Endlich.

Sensation! Frau gebärt Inselgruppe!

Unglaubliches aus der Welt der medizinischen Wunder auf der 20 Minuten People Seite (Seite 25). In der unscheinbaren Kurzmeldung mit dem Titel "Nova gibt CH-Konzert" enthüllt 20 Minuten die Wahrheit über Heather Nova:

Die Künstlerin und frischgebackene Mutter von den Bermuda-Inseln veröffentlichte im August ihr aktuelles Album "Redbird"

Mutter von Sechslingen? Schon gehört. Mutter von Mutantenbabies? Schon gehört. Aber Mutter von den Bermuda-Inseln? Hab ich echt nicht gewusst dass die Nova deren Mutter ist. Wahrscheinlich hat die frischgebackene Mutter den Nachwuchs nicht an die grosse Glocke gehängt, weil er immer wieder Schiffe und Flugzeuge verschwinden lässt.

Personalmotivation für Einsteiger

Heute zeigt (S. 41) uns eine 20-Minuten-Mitarbeiterin die ultimativ kleinkarrierte Checkliste um sein Reinigungspersonal zu demütigen:
• Lose Münzen (abgezählt) in der Wohnung deponieren. Fehlt auch nur ein Fünfer?
• Einen kleinen Faden unters Bett legen. Wird er auch sicher weggesaugt?
• Ein Zeitschriftenstapel formen und mit einer senkrechten Bleistiftlinie markieren. Wird auch nur ein Heft bewegt/gelesen, fällts auf!
• Ab und zu «spontan» zuhause sitzen und prüfen, wie routiniert geputzt wird.

Dringend

Pendlerblog sucht
Sport-Redaktor/in

Sie sind fester Bestandteil des Online-Teams, produzieren und illustrieren Texte aus Agentur-Material, recherchieren per Telefon und Web oder verfassen Meldungen aus Radio- oder TV-Beiträgen. Sie arbeiten im Schichtbetrieb und auch an Wochenenden, immer Hand in Hand mit der Zeitung.

Ihr Profil

Journalistische Erfahrung, einwandfreier Stil, grosse Allgemeinbildung, Sport-Addict, Internet-Power-User, hervorragende Computerkenntnisse. Alter zwischen 25 und 35 Jahre, Antritt per sofort, Pensum: 50 bis 80 Prozent

Interessiert? Wir freuen uns auf ihre Bewerbung!
Bewerben Sie sich mit Mail und CV auf das Inserat in der heutigen Ausgabe, S. 27.

23 November 2005

Wieviele Rappen sind ein Euro?

Die 17-Jährige sieht vom Klingelton-Gewinn übrigens keinen Rappen, denn gemäss Vertrag haben die «DSDS»-Teilnehmer keinerlei Verwertungsrechte. Als 20 Minuten bei RTL nachfragte, ob dies in Ordnung sei, liess der Sender verlauten: «Dazu nehmen wir keine Stellung.»

Eine anscheinend nicht mit Engelsstimme ausgestattete Teilnehmerin der TV-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" wird von RTL kommerziell ausgenutzt (20 Minuten berichtete). Die Teilnehmerin kriegt dafür aber kein Geld.
Da hat der 20-Minuten-Journi sofort nach Deutschland angerufen und gefragt: "Sieht denn die 17-Jährige davon überhaupt einen Rappen?". Wie zu erwarten war, wussten die Telefonisten in Köln mit dem Begriff "Rappen" nichts anzufangen und nahmen dazu keine Stellung.

Dank an Hank für den Hinweis

Kampf den Hooligans mit Gesichtskontrolle

So lautet heute die 20 Minuten Schlagzeile auf Seite 1: "Kampf den Hooligans mit Gesichtskontrolle"

Was will uns diese Schlagzeile sagen? Dass es zwei Kategorien von Hooligans gibt? Hooligans mit Gesichtskontrolle und Hooligans ohne Gesichtskontrolle? Bekämpft werden dann aber nur Hooligans mit Gesichtskontrolle? Kann man als Hooligan seine Gesichtskontrolle einfach zuhause lassen, wenn man nicht bekämpft werden will? Oder muss man so eine Gesichtskontrolle immer auf Mann tragen? Oder meinte 20 Minuten "Kampf den Hooligans mit Gesichtsbehaarung"?

Neue Serie: Gebote für "Journalisten"

1. Gebot - Lobe Wettbewerbspreise!
Lobe ein von einem Unternehmen zur Verfügung gestelltes Produkt immer über den grünen Klee, wenn du es verlosen darfst - selbst wenn du es niemals kaufen würdest oder es niemals ausprobiert hast. Schluck die bittere Pille und nimm das Schweigegeld.

Und so wirds gemacht (S. 19)

Ungerecht ist das!

Seit fast einem Jahr wünscht sich das Pendlerblog nichts so sehr wie ein offizielles Feedback von der 20-Minuten-Redaktion. Wir erhoffen uns nicht viel: Vielleicht ein Mail, einen Kommentar im Blog, eine Weihnachtskarte oder eine kurze Notiz, die man uns unter der Tür durchschiebt. Aber nichts dergleichen hat uns je erreicht. Wir sind denen völlig egal. Die beachten uns nicht. Die kennen uns wahrscheinlich nicht mal.

Und dann kommt dieser Herr Künzler daher, schreibt ein einziges Mal eine kleine Richtigstellung zu einem falschen 20-Minuten-Beitrag in sein Blog (Pendlerblog berichtete). Und was geschieht? Es hagelt tonnenweise deftige Kommentare und Mails. Und zwar nicht nur von einem - nein - gleich von zwei stellvertretende 20-Minuten-Chefredaktoren. Ungerecht ist das!

22 November 2005

Ich bin auch ein Hexenkessel

So weit, so klar: Wenn man etwas nicht weiss, schaut man auf dem Internet nach. Vorzugsweise bei Google. Weil Google aber ständig kaputt ist (20 Minuten berichtete), kann man auch auf www.20min.ch nach Begriffen suchen.

Zum Beispiel: Was ist eigentlich ein Hexenkessel? Das Wort liest man in letzter Zeit ja viel und gerne. Es scheint etwas mit Fussball zu tun zu haben. Die Suchmaschine von 20min.ch liefert zum Suchbegriff "Hexenkessel" interessante Resultate und klärt auf:
„Nach einer grossartigen Leistung im Hexenkessel von Istanbul hat sich die Schweizerische Fussball-Nationalmannschaft dank grossartigem Engagement und disziplinierter Spielweise für die WM 2006 in unserem Nachbarland Deutschland qualifiziert.“

Wir lernen: Grossartige Leistung in einem Hexenkessel reicht nicht aus, um sich für die WM 2006 zu qualifizieren. Denn NACH der grossartigen Leistung fängt die Arbeit offenbar erst an. Dann sind grossartiges Engagement und disziplinierte Spielweise gefragt. Vielleicht in den Katakomben?
Mit „Hexenkessel von Istanbul“ ist das Stadion Sükrü Saraçoglu gemeint. Die Türken sind natürlich auch ein bisserl selber schuld, wenn man lieber Hexenkessel von Istanbul schreibt als Sükrü Saraçoglu. Kann ja keiner aussprechen.
Wäre das ein redaktioneller Text, müsste man die Stirn runzeln. Zum Glück ist diese „Story“ eine undeklarierte und als redaktioneller Artikel getarnte Werbung für eine Website. Wer bezahlt, darf schliesslich schreiben, was er will.
„Wann wird ein Hexenkessel in einem Stadion so zur Hölle, dass der Schiedsrichter das Spiel abbrechen muss?“

Wir lernen: Es ist nicht nur so, dass der Hexenkessel das Stadion IST. Offenbar steht der Hexenkessel auch IM Stadion. Also in sich selbst. Unter gewissen Bedingungen wird der Kessel dann zu Hölle. Aber nicht immer gleich. Manchmal wird er so zur Hölle, dass der Schiedsrichter das Spiel abbrechen muss. Manchmal wird er offenbar aber auf eine Art zur Hölle, die den Abbruch des Spiels erübrigt. Ansonsten würde sich ja die Frage nach dem Wann erübrigen. Die korrekte Antwort auf die Frage "Wann wird ein Hexenkessel in einem Stadion so zur Hölle, dass der Schiedsrichter das Spiel abbrechen muss?" lautet übrigens: "Manchmal. Aber man weiss es nicht im voraus."

Weiter im Text:
„Im Istanbuler-Stadion Sükrü Saraçoglu wird am Mittwoch die Hölle los sein, wenn die türkische Mannschaft in der WM-Barrage auf die Schweiz trifft.“

Weil das Stadion Sükrü Saracoglu bekanntlich der Hexenkessel von Istanbul ist, steht hier also: „Im Hexenkessel von Istanbul wird am Mittwoch die Hölle los sein.“ Die obige Frage müsste deshalb korrekt lauten:
„Wann wird ein Hexenkessel in einem Hexenkessel, in dem die Hölle los sein wird, selbst so zur Hölle, dass der Schiedsrichter das Spiel abbrechen muss?“

Damit nicht genug:
„Neben Pfeifkonzerten dürften auch Gegenstände durch die Luft fliegen, die Rede ist von Münzen oder Handys.“

Wir lernen: Ein Hexenkessel, der in einem Hexenkessel steht, in dem die Hölle los ist, ist ein guter Ort, sein Handy zu entsorgen. Wer ein guter Handywerfer ist, kann durchaus den Hexenkessel im Stadion treffen. Wenn dieser dann kurzerhand zur Hölle wird, verbrennt das Handy wohl und man spart sich die Entsorgungsgebühr.

Es wird kompliziert: Entweder kann der Hexenkessel wandern, oder es gibt mehrere Hexenkessel. Kürzlich wurde der Hexenkessel in Irland gesehen, weit weg von Istanbul. Wieder waren die Schweizer Fussballer im Spiel.
„Dabei setzten die Schützlinge für Geburtstagskind Köbi Kuhn, der gestern 62 Jahre alt wurde, gegen die erwartet stürmischen «boys in green» im Hexenkessel der Landsdowne-Road von Beginn an das um, was sie sich vorgenommen hatten.“

Immerhin ist der Besitzer dieses Kessels bekannt: Er gehört einer Strasse namens Landsdowne Road. Oder sollten die beiden Nationalmannschaften am Ende mitten auf der Strasse Fussball gespielt habben?
Iren und Fussballstadien – eine schon beinahe höllische Kombination – erzeugen offenbar des öfteren Hexenkessel. Und das geht wie der Blitz:
„Nur wenige Sekunden dauerte es, und schon hatte die irische Rockband U2 gestern das Zürcher Letzigrund-Stadion in einen Hexenkessel verwandelt.“

Wer den Hexenkessel danach wieder in ein Stadion zurückverwandelt hat, verschweigt uns 20min.ch.
Es gibt Clubs wie die Toni Molkerei, die sich kein Fussballstadion leisten können, aber trotzdem gerne einen eigenen Hexenkessel hätten. Erst diesen August war es so weit:
„Hexenkessel dank den zwei Exzentrikern Fischerspooner.“

Wir lernen: Manchmal braucht es nicht 22 Fussballer und tausende von Zuschauern für einen Hexenkessel. 2 Exzentriker reichen aus. Was passiert, wenn die Fussballmannschaften aus Exzentrikern besteht, wagen wir uns gar nicht vorzustellen.
Der Hexenkessel war in der Toni Molkerei übrigens nicht von Anfang an da, Fischerspooner hatten ihn also nicht im Tourgepäck mitgebracht. Auch hier waren phänomenale Verwandlungskünste im Spiel:
„Als die ersten Takte von «Emerge» erklangen, verwandelte sich die erste Reihe in einen Hexenkessel, der auch Metallica gut zu Gesicht gestanden hätte.“

Wir lernen: Metallica hätten gerne einen Hexenkessel im Gesicht. Am liebsten einen, der vorher eine Reihe war. Man darf sich allerdings fragen, ob Metallica nicht doch lieber einen Hexenkessel im Gesicht hätten, der vorher ein Stadion war. Dort drin kann man wenigstens Fussball spielen. Und manchmal ist sogar die Hölle los.

Was meinen Experten zur Grossattacke auf Google

Herr Künzler von blogg.ch bezichtigt 20 Minuten des Pfusches. Die angebliche Grossattacke auf Google sei keine gewesen.

Herr Künzler urteilt: "...dass ein Internet-Jurist nicht eine sonderlich gute Expertenwahl war."

Das finden auch wir. Deshalb hat das Pendlerblog den besten Experten aller Experten Professor Albert A. Stahel, Dozent für strategische Studien an Uni, ETH und der Militärakademie, nach seiner Einschätzung bezüglich des Google-Ausfalls befragt:

Pendlerblog: Grossattacken auf Google in Westeuropa gab es in der Neuzeit noch nie. Müssen wir jetzt mit Zuständen wie in Israel rechnen?
Albert Stahel: Das ist Spekulation. Es ist aber ganz offensichtlich eine neue Generation von Attentätern am Werk.
Pendlerblog: Was bedeutet das?
Albert Stahel: Es deutet darauf hin, dass ein Teil der Einwohner Westeuropas nicht in die westliche Gesellschaft integriert werden konnte. Das schockiert mich schon.
Pendlerblog: Ist mit weiteren solchen Taten zu rechnen?
Albert Stahel: Das weiss man nicht. Aber klar ist, dass ein Tabu gebrochen wurde.

Nachtrag 17:43, der unmündige Leser:
Auf dem Blogg.ch von Herrn Künzler entwickelt sich eine angeregte Diskussion:
Es haben sich jetzt auch die Google-Experten Herr Peter Wälty, seines Zeichens Chefredaktor 20min-Online, und Herr Andy Fischer, stv. Chefredaktor 20min-Print, eingeschaltet,

Eklige Dinge extra für Zürich ausgedacht

Dass "Journalisten" manchmal den Stars Interview-Aussagen in den Mund legen, damit sie in der Überschrift auch knackig klingen und die lokalen Leser sofort ansprechen, ist nichts neues (bsp: Interview mit Bloodhound Gang, S. 21).


Die wenigsten "Journalisten" sind aber so ungeschickt, dass sie die Ursprungsaussage, dann unverändert im Interview belassen.

Mehr Infos online


Uns armen Pendlern werden jeden Tag Suchwörter schmackhaft gemacht, die wir auf einem 20min-Online-Formular eingeben sollen.
Sobald man das gemacht hat, leitet man uns zur gewünschten Seite weiter:
waffen.shopping.20min.ch
amoklauf.trend.20min.ch
kondom.tools.20min.ch

Liebe Pendler, wenn ihr nach der täglichen 20-minütigen Zugfahrt mit der obligaten 3-minütigen Pendlerlektüre tatsächlich online geht, dann folgt doch auch dem folgenden Surftipp:

21 November 2005

Traffic-Piraterie

Aufmerksame Pendlerblog-Leser sind mit dem Thema der Traffic-Piraterie schon bestens bekannt:

20-Minuten berichtet oft über eine berühmte Webseite und schreibt dann als Link anstatt die Webadresse dieser Webseite, die eigene Webadresse hin, um den Traffic über die eigene Webseite umzuleiten.

Heute (S. 13) beispielsweise im Artikel über das Angebot www.celebrity-maps.com, welcher mit folgendem Link schliesst.
(zum klicken: www.celebrity.20min.ch)

Kommentarschreiber, wie beispielsweise Metermass, haben uns darauf hingewiesen, dass die seltsame Link-Politik von 20 Minuten nicht unserer Kritik bedarf. Er (oder sie) sagt, dass Leser selber Schuld seien, wenn sie sich verarschen lassen. Ähnlich argumentiert heute auch ein Artikel in der NZZ.

Ein Lob

Meine innersten Gefühle exakt auf den Punkt bringt folgende Überschrift. Danke. (S. 14)

18 November 2005

Der erschlagene Tim 1. Teil

Der 2-jährige Tim wurde kaltblütig erschlagen. Eine Tragödie. Pietätvoll und mit Rücksicht auf das Persönlichkeitsrecht nennt 20 Minuten Tims Mutter nicht bei ihrem vollen Namen, sondern anonymisiert den Nachnamen auf den Initialbuchstaben "H."
"Monya H. erklärte, sie habe Tim angezogen, ihn in sein Bettchen gelegt und später sein Verschwinden bemerkt." (S. 12).

Wer sich trotzdem für die Identität der Mutter interessiert, findet den Nachnamen auf der Trauerkarte im Bild neben dem Text.

(Schwarzer Balken von Pendlerblog)

Mit herzlichem Dank an Hank für den Hinweis

Der erschlagene Tim 2. Teil

(Hinweis für LeserInnen mit Geschmack: Am besten überspringen Sie folgenden Beitrag. Er wurde von den KommentarschreiberInnen als geschmacklos bezeichnet. d. u. Leser)

Bildlegende: "Kerzen und Plüschtiere zeugen vom Drama"

Wurde der arme Tim etwa mit Kerzen und Plüschtieren erschlagen?

Fear, Uncertainty, Doubt

Die Musikindustrie jammert. Das ist nicht neu. Das böse Internet hat angeblich alle CD-Käufer vertrieben. Doch das Imperium schlägt zurück. Über Monate haben Mitarbeiter des Musik-Branchenverbands IFPI Schweiz die IP-Adressen der Schweizer gesammelt, die sich Musikstücke über Online-Tauschbörsen besorgt haben. Nun droht die IFPI damit, jeden einzelnen dieser Tauschbörsen-Nutzer zu verklagen.

Natürlich ist das Unsinn. Erstens beschäftigt die Musikindustrie nicht genug Anwälte, um den Grossteil der Schweizer Computernutzer einzuklagen. Zweitens ist in der Schweiz das Tauschen von Musik unter Familie und Freunden nach wie vor erlaubt (Artikel 19, Urheberrechtsgesetz, vgl auch Bloggingtom). Drittens rücken die Internet-Provider aus Gründen des Datenschutzes nur mit den Namen der Besitzer der IP-Adresse raus, wenn auch ein klarer Strafbestand besteht.

Das eigentliche Ziel dieser Kampagne ist die Einschüchterung der Tauschörsen-Nutzer, im Fachjargon auch FUD (Fear, Uncertainty, Doubt) genannt. Eine Kommunikations-/Marketingstrategie, die den Konkurrenten (Tauschbörsen) bekämpfen soll mit Hilfe von subtiler eher unterschwelliger Falschinformation. Das Ziel: Furcht, Ungewissheit und Zweifel gegenüber den Tauschbörsen hervorzurufen. Wer Musik kostenlos vom Internet runterlädt, soll sich als Diebespack fühlen, Angst kriegen und nur Musik hören dürfen, wenn Lizenzgebühren fliessen.

Was wäre nun die Aufgabe der Medien? Richtig: Die unwissenden Leser und Leserinnen über diesen komplexen Sachverhalt ausgewogen aufzuklären. Den FUD als solches zu erkennen. Vielleicht sogar etwas hintergründiger über die gesellschaftliche Probleme, die beim Musiktausch im Internet entstehen, hinzuweisen. So macht das beispielsweise die NZZ in ihrer heutigen Ausgabe.

Was macht aber die grösste Zeitung des Landes?

Sie verteilt kostenlos FUD an 1 Million Schweizer. Sie verbreitet nicht nur eine halbe Seite lang unnötig Angst, unterlässt nicht nur den Abdruck einer Stellungnahme der Gegenseite und unterschlägt nicht nur die obige Informationen, sondern wäscht der Musikindustrie auch noch eine moralisch blütenreine Weste in dem sie den IFPI-Geschäftsführer noch in die Anführungszeichen säuseln lässt:
«Es geht dabei vorwiegend um erwachsene, berufstätige Menschen, die sich Musik leisten können, und nicht um ein paar Kids» (gestern, S. 19 oder online).

Wie er diese Unterscheidung bei anonymen IP-Adressen machen will, bleibt schleierhaft.

Interessant wäre die Frage, ob man für solche redaktionellen Leistungen bezahlen muss, oder ob sich die "Journalisten" so leicht übertölpeln lassen.

Flugspezialisten...

...machen sich im Flightforum über 20 Minuten lustig.

15 November 2005

STA, STA, STA, STA

Hoi 20 Minuten. Mit etwas Verspätung möchten wir dir noch zu einem Beitrag in der Ausgabe von letzten Mittwoch gratulieren (9.11.05, S. 35). Wir freuen uns mega, dass die Gewinner des STA-Wettbewerbs Cosima, Valerie, Aline und Alain heissen; und dass sie die begehrten STA-"Around-the-World"-Tickets gewonnen haben; und dass sie uns in Kürze mit einer wöchentlichen Kolumne während knapp drei Monate über die STA-Weltreise berichten werden.

Leserrätsel
Finde die Anzeige:


Mit herzlichem Dank für den Hinweis an O. H.

Frauen schreiben längere SMS als Männer

"Während Männer-SMS im Schnitt 60 Zeichen lang seien, brauchten Frauen für ihre Nachrichten 85 Zeilen" (online)

Bei Frauen, die weniger als 60/85stel eines Zeichens auf eine Zeile schreiben, werden die SMS jedoch kürzer als bei Männern.

Mit herzlichem Dank für den Hinweis an Wisefox

14 November 2005

Wir sind schlau geboren waren

Der aufmerksame Pendlerblog-Leser Hank hat entdeckt, dass sich in einem heute nachmittag publizierten Artikel ein tückischer Fehler eingeschlichen hat:

Zwei Schweizer Fussballfans sind ... zusammengeschlagen waren

Passiert mir selber auch immer wieder. Aber genau deshalb lese ich vor der Veröffentlichung immer alles nochmals durch.
Jetzt bin ich gespannt, ob's morgen auch so im Print erscheint.

Und gleich nochmals Hank: "Und es handelte sich eher um ein Qualifikationsspiel. Denn bei einem Ausscheidungsspiel wäre der Rasen mit Sekreten verunreinigt worden."

10 November 2005

Juhuu, wir haben eine Katastrophe

News is happening now...und Sie sind LIVE dabei. 20 Minuten informiert sie im Internet. Schnell, kompetent, multimedial, interaktiv. Jetzt neu von sechs Uhr morgens bis Mitternacht - von Montag bis Sonntag.

13.22. Rette sich, wer kann. Millionen US-Bürger sind gegenwärtig auf der Flucht vor dem Hurrikan Katrina. LIVE.

13.44. Die Hektik vor dem Sturm. In weniger als einer Stunde wird der Hurrikan in New Orleans erwartet. LIVE.

14.03. Katrina in Florida. Der Horror-Sturm streift die Südküste Floridas. LIVE.

14.25. Wirbelsturm fegt über Golf. Mit 250 Kilometer pro Stunde rast Katrina auf Louisianas Küste zu. LIVE.

14.53. Hurrikan erreicht New Orleans. Sintflutartige Regenfälle und Sturmböen sind die Vorboten von Katrina. LIVE.

15.06. Wird New Orleans untergehen? Ganze Stadtteile von New Orleans stehen gegenwärtig unter Wasser. LIVE.

15.28. Totales Blackout. Gespenstisch: Die gesamte Stadt New Orleans ist ohne Strom. LIVE.

15.52. Superdome beschädigt. Der Wirbelsturm reisst Teile des Superdome-Dachs weg - Evakuierte in Panik. LIVE.

16.27. Folgt jetzt die Flutwelle? Der Hurrikan zieht nach Osten ab. Aber die Gefahr ist nicht gebannt. LIVE.

News Entertainment Sports LIVE. Wenns passiert dann auf www.20min.ch. Intensiver Leben.

Wer bei obiger Lektüre gedacht hat, es handle sich um einen geschmacklosen Erguss vom skrupellosen Chef-Zyniker der unmündige Leser, irrt sich. Die Zeilen stammen eins zu eins aus der neuen Eigenwerbung von 20-Minuten-Online.

Schon früher haben wir festgestellt, dass die Werbeagentur von 20 Minuten immer wieder fantastische Leistungen hervorbringt.

Folgende Frage bleibt offen:
Was will uns 20 Minuten mit dieser Eigenwerbung sagen?

These 1: 20-Minuten-Online möchte mit dieser Eigenwerbung seine Kompetenz im Newsjournalismus beweisen.
Dagegen spricht, dass sie die Ereigniszeitpunkte frei erfunden haben (Man beachte den schnellen Wechsel zwischen Tag und Nacht).

These 2: 20-Minuten möchte uns einen Ausschnitt aus der fantastischen Arbeit zeigen, die ihre Online-Redaktion während dem Wirbelsturm geboten hat.
Dagegen spricht, dass sich die Bilder und die Kommentare im Inserat online nicht finden lassen (Bei Zeitraum "Alles" eingeben).

These 3: Menschliches Elend bietet beste Unterhaltung.
Dagegen spricht eigentlich nichts.

20 Minuten stellt neuen Browser vor

ZURICH - Die Open-Source-Entwicklergemeinde 20 Minuten stellt heute ihren Browser Camino in der Version 1.0 vor. Laut Printausgabe (S. 27) finden sich mehr Infos zum Projekt unter www.camino.20min.ch.

Mehr zum Thema Traffic-Piraterie

09 November 2005

Doppelt hält besser II

Den genaugleichen Titel tragen die beiden Kurzmeldungen auf Seite 17 bzw. 19: "Grokster gibt auf". Und natürlich ist auch der Inhalt zweimal genaugleich.

"Unglaublich, dass dieser Lapsus nochmals passieren konnte", meint Experte Hund Basil, "und dabei haben wir doch bereits im Oktober von den Risiken einer schludrigen Abschlussredaktion gewarnt" (Pendlerblog berichtete).
Auf die möglichen Folgen angesprochen zuckt Hund Basil nur mit den Schultern und meint: "Wenn ich Chefredaktor wäre, würde ich handeln und das direkte Gespräch mit dem zuständigen Blattmacher suchen."

PS: "Mit irgendetwas müssen wir ja das Blatt füllen!", könnte meiner Verschwörungstheorie nach gestern noch jemand gesagt haben, kurz bevor er gestresst das Glaushaus verliess.

PPS: Die Story über Grokster gibts natürlich auch online, aber nur einmal: www.20min.ch (Tipp: Zwei verschiedene Browser-Fenster mit dem gleichen Inhalt öffnen)

PPPS: Die Beweisscans werden eventuell zu gegebener Zeit hier nachgeliefert.

Nachtrag, 10.11.05. Die Beweisscans

04 November 2005

Pleonasmus-Saison II

Hier hat wohl ein zürizürcher Journalismusjourni geschrieben:
Ansonsten waren an der Filmpremiere von 50 Cents autobiographischem Film «Get Rich or Die Tryin’» alle zugegen, die in der afroafrikanischen Szene etwas zu melden haben

(S. 22 oder online)

Nachtrag der unmündige Leser, 14:24 Uhr:
Das ging aber schnell: online schon korrigiert. Liegt wohl an der personellen Aufstockung von 20-Minuten-Online mit Pendlerblog-Lesern.

03 November 2005

Ressort nervende Werbeformen II

Die Tausendsassas der 20-Minuten-Verkaufs-Abteilung lassen sich immer wieder neue fantastisch kreative Werbeformen einfallen. Heute:

Die redaktionelle Unterbrecherwerbung
(S. 26)
1.

2.

3.

Das freut unser Blogger-Herz und handelt dem Unternehmen Ricola einen Eintrag auf unseren gelben Seiten ein.

"Die Werbekunden merken ja nicht, dass dies nutzloser Traffic ist"

Die Online-Redaktion von 20 Minuten lässt keine Gelegenheit aus, ihren eigenen Erfolg zu feiern und sich selbst als eine der erfolgreichsten Webseiten der Schweiz darzustellen. Angesichts der Tatsache, dass 20-Minuten-Online als einziges Onlineangebot seit fünf Jahren jeden Tag mindestens eine Seite Werberaum in der grössten Tageszeitung der Schweiz erhält, empfinde ich diesen "Erfolg" als ziemlich bescheiden.

Um die Nutzungszahlen zu halten hat sich die Redaktion nun wieder etwas <Achtung Ironie> besonders raffiniertes </Achtung Ironie> einfallen lassen: In einer neuen Serie stellt sie in der Printausgabe nützliche Webseiten vor. Heute (S. 25) werden Online-Lexikas Online-Lexika behandelt.

Da wird den Lesern beispielsweise der Traffic-Magnet Wikipedia schmackhaft gemacht.
"Wikipedia ist das umfangreichste aktuellste und bedienungsfreundlichste Online-Angebot" bla bla bla.

Wie in solchen Artikeln üblich folgt am Ende eine URL, mit welcher der Leser das beschriebene Angebot im Internet finden kann. Was hätten sie gedacht, wie die URL von Wikipedia lautet?

www.wikipedia.de? vielleicht oder
www.wikipedia.org? oder gar
www.wikipedia.ch?

Falsch!

Sie lautet:
www.topsites.20min.ch

Bei den Anderen ist's voll daneben

Der allseits beliebte Kino-Sachverständiger M. M. nervt sich heute über das Product Placement in der neuen Giaccobo-Komödie "Undercover":
"...sowie eine übertriebene Ladung Product Placement vom Handy bis zum Auto" (S. 47 und online)
Nervendes Product Placement zu Handys und Autos gibts aber auch hier, hier, hier, hier, hier, hier und an vielen anderen Stellen bei Manis Arbeitgeber.

01 November 2005

27-jähriger (27) starb mit 27 Jahren

Die Pleonasmus-Saison ist eröffnet (S. 3 oder online):
"Schon im August war ein 27-jähriger Verhafteter (27) aus einem offenen Fenster gesprungen
Mit herzlichem Dank für den Hinweis an Wisefox.

Nachtrag der unmündige Leser, 3. November 05:
In der Online-Ausgabe wurde der Fehler korrigiert.