21 November 2005

Traffic-Piraterie

Aufmerksame Pendlerblog-Leser sind mit dem Thema der Traffic-Piraterie schon bestens bekannt:

20-Minuten berichtet oft über eine berühmte Webseite und schreibt dann als Link anstatt die Webadresse dieser Webseite, die eigene Webadresse hin, um den Traffic über die eigene Webseite umzuleiten.

Heute (S. 13) beispielsweise im Artikel über das Angebot www.celebrity-maps.com, welcher mit folgendem Link schliesst.
(zum klicken: www.celebrity.20min.ch)

Kommentarschreiber, wie beispielsweise Metermass, haben uns darauf hingewiesen, dass die seltsame Link-Politik von 20 Minuten nicht unserer Kritik bedarf. Er (oder sie) sagt, dass Leser selber Schuld seien, wenn sie sich verarschen lassen. Ähnlich argumentiert heute auch ein Artikel in der NZZ.

8 Kommentare:

Am 21 November, 2005 20:39 meint Anonymous Anonym ...

Verarschung ist, wenn offensichtlich nicht die URL angegeben wird, von der im Text die Rede ist. 20min macht das und neuerdings auch ihr Parasit, das Pendlerblog.

Ob die URL auf Papier steht oder in der Statuszeile des Browsers ist völlig egal.

Sich-freiwillig-verarschen-lassen ist, wenn man die URL wider besseren Wissens einfach trotzdem öffnet.

Medienkompetenz ist, wenn man aus einer URL herauslesen kann wer dahintersteht, wenn man eine Information im Netz auch ohne korrekte URL findet, wenn man vor dem Klick auf einen unbekannten Link schnell einen Blick nach links unten auf die Statuszeile wirft und die URL abcheckt. Wer das nicht routinemässig macht nutzt das Web nicht effizient.

Übrigens finde auch ich es unter jeder Sau und kritikwürdig, dass das 20min Links angibt, die nicht auf eine Themen-Unterseite zeigen, sondern überhaupt gar nicht existieren.

Die NZZ Online macht etwas Ähnliches und ist dafür auch schon von mir kritisiert worden: Die zweite Spalte enthält Schlagzeilen aus den einzelnen Ressorts, aber wenn man auf eine Schlagzeile klickt, gelangt man nicht zum Artikel, sondern nur in die jeweilige Ressortseite. Auch Linkverarschung, der man sich aber nicht entziehen kann, da man den direkten Link sonst nicht findet.

Übrigens ist Metermass ein Neutrum, also hat "es" geschrieben.

 
Am 21 November, 2005 21:35 meint Anonymous Anonym ...

erkundigt euch doch mal nach einem marketingkurs. und beginnt endlich einmal mit arbeiten - dann seht ihr, dass nur zahlen und diagramme (z.b. visits) zählen. wieso verwundert euch das 20minuten dermassen? würdet ihr es gratis bekommen, wenn es nicht mit werbung vollbepackt ist? das metermass hat einen tollen beitrag geschrieben, respekt!

 
Am 21 November, 2005 22:07 meint Blogger Der unmündige Leser ...

Juhuu. Silberbo ist zurück. Wo warst du? In den Ferien?

 
Am 21 November, 2005 22:19 meint Anonymous Anonym ...

Ich war schon mal in einem Marketingkurs. Da sagen sie einem aber nicht, dass man die Leute verarschen soll.

 
Am 22 November, 2005 10:59 meint Blogger Hund Basil ...

Mann, Metermass. Was willst du eigentlich sagen? Fass dich kurz. Ich glaube, du hast nämlich was ganz gutes gesagt, aber in dem langen Kommentar finde ich die Kernaussagen einfach nicht. Ist einfach viel zu lang. Ich glaube ja auch, dass das Thema Traffic-Piraterie vielleicht gar nicht ein so heisses Eisen ist, wie wir momentan tun. Du könntest mit deinen Meinungsäusserungen durchaus recht haben. Nur liest die niemand, weil sie einfach viel zu lang sind. Dies ist meine Meinung, und diese deckt sich fast ausnahmslos in allen Bereichen des Lebens mit der Meinung des Mainstreams. Also, lieber Metermass. Wenn du was über Verarschung und Medienkompetenz schreiben willst, dann fass dich kurz. Oder hebe die Kernaussagen fettgedruckt in einem sogennaten Lead hervor, so wie es unser grosses Vorbild macht (zb hier)

 
Am 22 November, 2005 12:30 meint Anonymous Anonym ...

Medienkompetenz hilft gegen Link-Verarsche. Denk bevor du klickst!

Recht so? Ts, ts, was man heutzutage uns NZZ-Lesern alles abverlangt...

Und wenn ich schon anonym bleibe, dann möchte ich auch mein Geschlecht geheimhalten. Gruss, das Metermass

 
Am 22 November, 2005 13:18 meint Anonymous Anonym ...

Das grammatikalische Geschlecht muss ja nicht mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmen. So kann ich mir, obwohl biologisch sehr männlich, durchaus einen weiblichen Namen geben.

Gruss
Christine Ursula von Moos Würgler

 
Am 22 November, 2005 13:31 meint Anonymous Anonym ...

Medienkompetenz hätte auch gegen Nationalsozialismus geholfen. Sie ist leider meist dünn gesäht.

 

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