28 April 2006

Spendenaufruf!

Das Pendlerblog dümpelt erfolglos vor sich hin. An schlechten Tagen besuchen weniger als 200 Leute unsere Seite. Das sind gerade mal 0.02 Prozent der 1 Million 20 Minuten LeserInnen. So kann das doch nicht weitergehen! Also haben wir uns dazu entschieden, professionelles Marketing zu betreiben: Wir schalten eine Anzeige im 20 Minuten.

Wir wollen wie im 20-Min-Anzeigentarif versprochen "intensiver den Tarif durchgeben" und "mit 20 Minuten direkt zur jungen und urbanen Zielgruppe". Wir wollen den "überraschend hohen Impact" von 20 Minuten nutzen, um auch bald die 1-Million-Leser-Grenze zu durchstossen. Und zwar wollen wir nicht irgendeine Anzeige, nein, wir wollen in den redaktionellen Teil. Falls das nicht klappen sollte, nehmen wir auch die Frontseite.

So eine Frontseite ist natürlich schweineteuer. Sie kostet 130'400 Franken für alle deutschschweizer Ausgaben. Und die redaktionellen Anzeigen - sie werden leider nicht offiziell im Anzeigentarif angeboten - sind wahrscheinlich noch teurer als die Frontseite. Wir brauchen also viel Unterstützung, wenn wir nicht bei den Rubrikenanzeigen (8 Franken pro Millimeter) landen wollen. Deshalb:

Spende jetzt für die Pendlerblog-Anzeige im 20 Minuten!

Sandro Feuillet vom Politblog ignoranz.ch hat sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, die Spenden treuhänderisch für uns zu sammeln.

1. Paypal oder Kreditkarten-Überweisung.
Klicken Sie dazu auf diesen Button:




2. Betrag überweisen.
Zürcher Kantonalbank Zürich
Inhaber: Sandro Feuillet
Kontonummer: 1120-0025.891
Clearingnummer: 720
oder: Postkonto-Nr. 80-151-4
Wichtig! Vermerk: Pendlerblog

3. Bar-Spenden.
Sandro Feuillet wird am 5. Mai in Biel an den Swiss Blog Awards anwesend sein. Dort kann man ihm auch Bargeld in die Hand drücken.

Disclaimer für die junge SVP:
1. Sandro Feuillet ist nicht Mitglied des Pendlerblog-Teams. Sandro Feuillet wird alles für das Pendlerblog gespendete Geld treuhänderisch im Namen des Pendlerblogs verwalten. Er hat hoch und heilig versprochen, das Geld nicht zu veruntreuen und es nicht für linke Aggitationen zu verwenden. Somit können auch Sie, liebe junge SVP, bedenkenlos spenden.

2. Geldspenden werden zu 100% für die Pendlerblog-Werbung im 20 Minuten eingesetzt. Falls die Anzeige aus irgendwelchen Gründen nicht geschalten werden kann, wird das Geld für eine vergleichbare Anzeige in einem Konkurrenzblatt, wie beispielsweise der Abendzeitung "heute", eingesetzt.

Frühlingsgefühle im Bilderzoo

20 Minuten hat uns ja anhand der Bildstrecken anschaulich die Hoheit des Bildes über den Text dargelegt (Stichwort "Eigentlich müsste man die News gar nicht mehr lesen"). Nichts als konsequent ist es deshalb, wenn man nur noch einen Text für alle möglichen Bilder schreibt.
Ein Prototyp dieses Konzepts ist die Bildstrecke
Starke Bilder
Verblüffendes, lustiges und berührendes von News-Fotografen aus aller Welt.
vom 26. April.
Aus journalistischem Pflichtbewusstsein hats aber trotzdem zu jedem starken Bild noch den Link "zur Story". Die Story zu jedem Bild ist dieselbe und trägt den Titel "Frühlingsgefühle im Basler Zoo", was einige schöne Kombinationen ergibt, finde ich:
Wenn mich jetzt also interessiert, aus welchem Bach diese Bachsteine sind, muss ich nur auf den Link "Zur Story" klicken und finde als Antwort "Frühlingsgefühle im Basler Zoo". Das funktioniert auch bei jedem anderen Bild dieser Bildstrecke, deshalb muss ich mir jetzt den Titel nur noch zu jedem Bild dazudenken. Ich finde auch, viele davon geben die Frühlingsgefühle sehr schön wieder:
Frühlingsgefühle im Basler Zoo
Frühlingsgefühle im Basler Zoo
Frühlingsgefühle im Basler Zoo
Frühlingsgefühle im Basler Zoo
Frühlingsgefühle im Basler Zoo

Ich sag nur: intensiver leben

Nachtrag
Potz Blitz, da lesen aufmerksame Bildstrecken-Redaktoren bei 20 Minuten offenbar aufmerksam den Pendlerblog. Keine Stunde nach der Publikation sind schon sämtliche "Zur Story"-Links in der Bildstrecke verschwunden. Dummerweise auch grad alle Bildlegenden, so dass ich jetzt noch viel weniger weiss, aus welchem Bach im Tschad diese Steine stammen. Vermutlich ist ein ukrainischer Preisboxer jetzt gerade dabei, neue Bildlegenden zu schreiben.

Nachtrag II
Mittlerweile glaube ich, dass die Hoheit des Bildes über den Text so weit geht, dass alle Bildlegenden in den Bildstrecken ersatzlos gestrichen wurden. Vielleicht hat 20 Minuten den ukrainischen Preisboxer heute Nachmittag wegrationalisiert.

Mittlerweile habe ich übrigens schon eine neue Lieblingsbildstrecke. Sie läuft in der Rubrik Tennis und kommt sogar ohne Bilder aus.

26 April 2006

Zehnmal hochaufgelöst = 1 Tag

Wie im Forum zu Dr. Eisenfaust treffend bemerkt wurde, verweist 20 Minuten Print heute auf Seite 27 mit grösstem Stolz auf seine Bildstrecken.

Der geile Titel des Artikels:
Bildstrecken: Hochaufgelöste News auf 20minuten.ch
Ich würd sagen, diese News sind so aufgelöst, die existieren schon beinahe nicht mehr...
Sie sind schon fast legendär: Die Bildstrecken zum aktuellen Tagesgeschehen auf 20minuten.ch
Kann ich auch nur unterschreiben. Legendär indeed.
Was mir aber am allerbesten gefällt ist die Aussage:
Eigentlich müsste man die News gar nicht mehr lesen, denn sämtliche wichtige Ereignisse des Tages vermitteln wir auch in Form einer Bildstrecke.
Und jetzt ratet mal, wieviele wichtige Ereignisse es an einem Tag gemäss 20 Minuten gibt:
An einem Tag produziert die Online-Redaktion durchschnittlich zehn neue Bildstrecken.

Ich sag nur: Intensiver leben!

Pendlerblog nominiert

Swiss Blog Awards 2006
Juhuu. Der/das/die Pendlerblog wurde nominiert für den Swiss Blog Award in der Kategorie Rookie. Das freut uns natürlich wahnsinnig. Am 5. Mai treten wir im Volkshaus Biel gegen blog.claudioschwarz.com, CH Internet Szene, Morphi’s Blog und RHOblog an. Eine starke Konkurrenz, wie wir finden. Unsere Wahlkampfstrategen arbeiten aber schon auf Hochtouren.

25 April 2006

Dr. Eisenfaust haut drauf

Wer schreibt eigentlich bei 20 Minuten Online die Legenden zu den Bildstrecken? Ukrainische Schwergewichtsboxer? Auf jeden Fall ist das meine momentane Lieblings-Bildstrecke:
<

Nein echt? Der raffinierte Teufelskerl. Schon im Vorfeld hatte er physische Vorteile und war einen Kopf grösser als sein Gegner. Normalerweise treten doch solche physischen Vorteile erst spontan im Ring zutage.

Ich glaube, diese Bildlegende hat Byrd direkt nach diesem Treffer geschrieben.

Vielleicht war er beflügelt von seinem neuen Namen. Im Titel oben hiess er ja noch Wladimir.

Na gut, zu diesem Bild wär mir auch keine bessere Legende eingefallen...

Achtung, da ist ein Pulitzer Preis in unmittelbarer Nähe.

Da wird der Phrasendrescher jetzt aber etwas abgedroschen. Entschuldigung, abgedrescht.

Was denn? Sich unerkannt als sein Bruder auszugeben?

Ah nein, der schreibt sich ja mit V...

24 April 2006

Bravo 20 Minuten-Online

20-Minuten-Online ist unglaublich schnell. Nur Sekunden nachdem es dem Böögg den Kopf vertätscht hat, war bei 20-Minuten-Online schon die richtige Dauer bis zur Explosion zu lesen:


Allerdings kann ich mir nicht erklären, wieso 20 Minuten den Bundesrat Hans-Rudolf Merz und den Aargauer Landammann Kurt Wernli als "zwei Schülerinnen" bezeichnet, die den Böögg in Brand gesteckt haben sollen.

Bin Laden sells. Teil 2

Ich finde es paradox, ein Photo von Bin Laden abzudrucken (geschehen heute auf Seite 2), wenn dieser sich lediglich per Tonbandbotschaft gemeldet hatte. Man müsste doch in einem solchen Fall ein Lautsprecher-Icon drucken mit dem Hinweis
INTERACTIVE: Listen2BinLaden on binladen.20min.ch
Aber sicher kein Photo.

Ich habe den gefestigten Verdacht, dass man bei 20 Minuten einen Bonus verdient, wenn man einen Grund für das Abdrucken des Bin-Laden-Photos liefert. Hört auf damit! Ich sammle Fussball-Bildli, nicht Bin-Laden-Bildli.

19 April 2006

Vergreisung der Gesellschaft

Erstaunliches aus der Abteilung Demographie auf der heutigen Titelseite von 20 Minuten Print. Die Fakten:
Vor der Post im solothurnischen Breitenbach hat gestern ein 43-jähriger Spanier seine 39-jährige Ehefrau erschossen [...]
Und jetzt die demographische Einordnung:
Die beiden Kinder des Paars im Teenageralter sind in Obhut von Bekannten.
Was wir daraus lernen:
- Diese Teenager werden auch immer älter. Die können heute schon 43 oder 39 Jahre alt werden.
- Was beweist: Man ist eben doch immer so alt, wie man sich fühlt.
- Eigentlich läuft dieses Verbrechen in der Abteilung Jugendgewalt.

Ach ja, die Schweizerische Depeschenagentur, von der die Meldung kopiert ist, liefert ja eigentlich zwei Versionen dieses Satzes, die mehr Sinn machen:
Die beiden Kinder des Paares, die im Teenageralter sind, wurden in die Obhut von Bekannten gebracht und betreut.
beziehungsweise
Das Paar hatte zwei Kinder im Teenageralter. Sie wurden in die Obhut von Bekannten gebracht und werden dort betreut.
Sogar die sonst sichere Copy -> Paste Methode scheitert bei 20 Minuten, wenn der journalistische Ehrgeiz dazwischen kommt.

Pendlerblog goes SVP

"Es gibt Menschen, die am vollgedeckten Tisch verhungern können", so der verheissungsvolle Beginn eines tiefsinnigen Artikels der Jungen Schweizerischen Volkspartei. Ein guter Einstieg zu einem hervorragenden Artikel, der die Verbindung des Pendlerblogs zur linken Medienverschwörung offenlegt. Wir wollen die besten Passagen Revue passieren lassen.

Um dem Blatt [20 Minuten] offensichtlich Schaden zuzufügen, haben die Linken einen eigenen Blog [Pendlerblog] eröffnet.
Dies ist nur halbrichtig: Zwar werden wir von einigen Linken (Fidel Castro, Hugo Chavez, Franz Brunner) mit steuerfreien Geldern unterstützt, allerdings haben wir es nicht geschafft, dem Blatt Schaden zuzufügen. Nicht mal offensichtlich.

Hauptkritikpunkt: die Qualität des in 20Minuten eingebetteten Internetjournalismus sei nicht mehr verträglich mit dem “qualitativ höherwertigen” Tagesanzeiger oder gar der Sonntagszeitung.
Richtig: Besonders die Sonntagszeitung, das kann man nicht genug betonen, die Sonntagszeitung, die ist in höchstem Masse qualitativ.

Die Hetzjagd gegen das neue Medium Internet kann deshalb getrost als Kleinkariertheit abgehakt werden.
Trotzdem werden wir weiterhin mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das Internet ankämpfen, auch wenn wir noch Kim Jong-Il um Unterstützung bitten müssen. Wir glauben an den Sieg! Nieder mit dem Medium Internet!

Der Blick war die gedruckte Antwort aufs Fernsehen. Die 20Min ist die gedruckte Antwort aufs Internet.
Richtig! Brillant! Poetisch!

Über unseren Präsidenten

Leuenberger geht nicht aufs Rütli
Dies steht heute im 20 Minuten auf Seite 7. Darunter steht natürlich auch eine Begründung, weshalb unser Präsident den 1.-August-Besuch auf dem Rütli zu unterlassen gedenkt. Doch leider musste diese Begründung etwas gekürzt werden, da die schräg platzierte Eckwerbung der Firma Schwarzkopf (Professional Haircut for you) zu viel Platz einnimmt.

Damit blieb für die Begründung noch dies:
Die Vorfälle mit Neonazis in den letzten Jahren hätten den Entscheid nicht beeinflusst. Es sei aber so, dass alle 1.-August-Feiern in der Schweiz gleich wichtig seien und mit einer Teilnahme des Bundespräsidenten langsam eine Tradition geschaffen worden wäre.
Man kann also zusammenfassend sagen, dass der Bundespräsident nicht aufs Rütli gehe, weil sonst die Tradition geschaffen worden wäre, dass der Bundespräsident aufs Rütli gehe. Eine gewagte Interpretation des eigentlich nicht undurchsichtigen Berichts der SDA.

Oder in anderen Worten: 20 Minuten (Professional Textcut for you)

18 April 2006

Ressort erfundene Statistik

Der Zahlenzufallsgenerator von 20 Minuten Online präsentiert heute die Werte 6000 und 3000 gleichzeitig auf der Startseite.


Mit herzlichem Dank für den Hinweis an theroots

Nachtrag der unmündige Leser, 11:21 Uhr:
Eine Korrekturziehung des Zahlenzufallsgenerators hat nun zu den Werten 6000 und 6000 geführt.

16 April 2006

Bruno Bondi gibt Antwort Teil II

Das hab ich erst jetzt entdeckt: Bruno Bondi beantwortet nicht nur Fragen zum Thema Swisscom im redaktionellen Teil des 20 Minuten (Pendlerblog berichtete). Man kann dem Bruno Bondi auch selber Fragen stellen:

Von: pendlerblog@gmx.ch
Datum: 16. April 2006 23:00:53 GMT+02:00
An: beck&bondi@20minuten.ch

Lieber Herr Bondi

Ich bin der grösste Fan dieses Swisscom-Werbespots "Beck & Bondi", in welchem sie immer so lustige Sachen machen mit Telefonen und Ihrer Familie. Echt total witzig.

Seit neuestem schreiben Sie wöchentlich eine Ratgeber-Kolumne in 20 Minuten. Dort kann man Ihnen Fragen stellen, die Sie dann im 20 Minuten beantworten. Als grosser Fan freue ich mich extrem, dass ich Ihnen nun endlich Fragen stellen darf:

1. Wieso kennt die von Ihnen so gelobte Swisscom-Auskunft den Fragesteller von letzter Woche Thomas Janker nicht? Haben Sie die bis anhin erschienen Fragen und die fragestellenden Personen erfunden?

2. Wieso geben Sie eigentlich im Artikel in 20 Minuten nicht zu erkennen, dass sie gar keine echte Person und kein IT-Spezialist sind, sondern nur ein mittelmässiger Schauspieler?

3. Wieso macht ihr Arbeitgeber Swisscom Werbung im 20 Minuten und versucht dabei zu vertuschen, dass es sich um Werbung handelt? Möchte die Swisscom mit dieser als redaktionellem Beitrag getarnter Werbung ihre Kunden täuschen?

4. Nützt es der Swisscom in irgend einer Weise, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit so aufs Spiel setzt?

5. Letzte Woche haben Sie der Frau Zürcher eine tolle Eselsbrücke verraten, wie sie sich die Umstellung der Swisscom-Nummer von 111 auf 1811 merken kann. Können Sie in Ihrem Artikel nächste Woche vielleicht eine Eselsbrücke verraten, wie man sich die Nummer 1899 von Sunrise merken kann?

Freundliche Grüsse
der unmündige Leser

Nachtrag der unmündige Leser, 23:42 Uhr:
IT-Spezialist Bruno Bondi hat wohl vergessen seine Email-Adresse auf dem Server von 20 Minuten einzurichten. Der Systemadministrator hat uns das Mail zurückgesendet.

Nachtrag 2 der unmündige Leser, 17.4., 10 Uhr:
Vielleicht liegt's auch am unüblichen "&" in der Adresse beck&bondi@20minuten.ch. Die Adresse beckundbondi@20minuten.ch scheint zu funktionieren.

15 April 2006

Bruno Bondi gibt Antwort

Im Zuge der Telekom-Liberalisierung hat der Bundesrat 2001 entschieden, dass die Swisscom-Auskunft die Nummer 111 durch eine vierstellige Nummer ersetzen muss, damit der Ex-Monopolist keinen Wettbewerbs-Vorteil gegenüber neuen Anbietern hat. Neu erreicht man die Swisscom-Auskunft unter der Nummer 1811. Die 111 wird Ende Jahr eingestellt.

Dies stellt die Swisscom-Marketing-Verantwortlichen vor ein Problem: Wie soll man die Zeitungen dazu bringen, über den Wechsel von 111 zu 1811 zu berichten, ohne dass Alternativnummern der Konkurrenz erwähnt werden?

Die Antwort ist ganz einfach: Man nehme die Kunstfigur Bruno Bondi, bekannt aus der beliebten Swisscom Werbesoap "Beck & Bondi", lässt ihn auf erfundene Leserfragen antworten und publiziert das ganze wöchentlich in Form eines nicht als Anzeige gekennzeichneten redaktionellen Beitrags in 20 Minuten.
(Donnerstag, S. 20, online letzte Woche)
Übrigens: Telefonauskunft für Leute, die sich die 1811 nicht merken können, gibt's beispielsweise auch bei:
  • 1899 (Sunrise)
  • 1850 (Orange)
  • 1848 (Cablecom)
  • 1802 (Tele2)
Ab auf die gelbe Seite
Mit Dank für den Hinweis an Wisefox.

14 April 2006

Pendlerblog Partytipp

Sehr gefreut habe ich mich vorgestern über Giusis Anzeige für seine Party im Magic Dance Club Jona. Er hat versucht den Schreibstil der Nightfever-Redaktion möglichst exakt zu kopieren; und es ist ihm auch bis zu einem gewissen Grad gelungen.



(Randnotiz: Zu einem ähnlichen Thema hat diese Woche auch Herr Staub doziert.)

13 April 2006

Guten Tag liebe Annabelle-Leserinnen

Herzlich willkommen beim Pendlerblog. Ja, das ist jetzt ein so genanntes Weblog. Auf dem Pendlerblog können Sie immer den neusten Klatsch und Tratsch zur Gratiszeitung 20 Minuten lesen. Und wenn Sie auch etwas dazu sagen möchten, drücken sie unten auf "Kommentare".

Sie sind bestimmt auf uns aufmerksam geworden, weil sie das Interview mit uns in der Annabelle gelesen haben.


Zur Feier des Tages habe ich mir deshalb auch mal die Annabelle etwas genauer angeschaut. Ich muss zugeben, dass ich noch nie vorher eine Frauenzeitschrift gelesen habe. Ich war sehr positiv überrascht über die vielen informativen Artikel und Reportagen. Insbesondere der Beitrag "Wenn er nicht will" hat mich tief bewegt. Meine Damen: Sie haben einen guten Geschmack bei der Auswahl ihrer Lektüre.

Zum Schluss habe ich Ihnen eine Statistik mit einem, wie ich finde, sehr beeindruckenden Resultat zusammengestellt: Die Annabelle besteht aus 226 Seiten. Davon sind 97 voll mit Werbeanzeigen. Auf den 129 redaktionellen Seiten der Annabelle gibt es insgesamt 205 Kaufempfehlungen. Diese 205 Kaufempfehlungen kosten zusammen 153'097 Franken und 30 Rappen. Wenn sie also die Annabelle alle zwei Wochen im Abo erhalten und alle empfohlenen Produkte kaufen, dann benötigen sie ein Jahressalär von schlappen 3,6 Millionen Franken.

Diktatur Schweiz?

Nanu? Seit wann darf denn der Bund die Entscheide im Namen des Bundesgerichts fällen?



Mit herzlichem Dank für den Hinweis an Sandro

12 April 2006

Gibts nur ein Minarett an der Forchstrasse?

Als ich das letzte Mal der Forchstrasse entlanggelaufen war, da hatte ich zwei Moscheen mit Minarett gezählt. Logo bin ich nun verwirrt, wenn 20 Minuten in einer Bildlegende (S. 3 oder online) aufdeckt, dass es in Wirklichkeit an eben dieser Strasse nur eine einzige Moschee gibt:
Die einzige Moschee mit Minarett in Zürich an der Forchstrasse.

«Peinliche» Tippfehler

20 Minuten gibt sich Mühe, stets unabhängig zu berichten und nicht voreillig Meinungsjournalismus zu betreiben. Wenn aber etwas wirklich Schlimmes passiert, dann scheut sich auch 20 Minuten nicht davor, die Dinge beim Namen zu nennen. So geschehen heute.

20 Minuten bezeichnet die Leistung der Zürcher Strassenbenennungskommission als "peinlich". Auf einer Strassentafel in Neu-Oerlikon hat sich ein Tippfehler eingeschlichen. Kurt Hirschfeld wurde aus Versehen als "Regisseuer" anstatt "Regisseur" bezeichnet. Der Fehler wurde drei Jahre lang nicht bemerkt, wird nun aber korrigiert.

Nun frage ich mich, wie die Meinungsmacher von 20 Minuten die drei Tippfehler in folgendem Satz bewerten würden:
Und eine jugne Frau schrieb über ihren Patrner: «Endlich habe ich meine Freund dazu gebracht, auf Lynx zu verzichten.»
Der Satz steht zwar noch nicht drei Jahre in der Online-Ausgabe der grössten Zeitung der Schweiz, wurde aber schon vor längerer Zeit bemängelt.

11 April 2006

Der Star mit drei zwanzig Einträgen im Gästebuch


Haben Sie sie sich auch schon einmal gefragt, wie Stars zu ihren blendend weissen Zähnen kommen? Wie zum Beispiel die Schweizer Sängerin Paloma Würth? Die Antwort in Palomas Fall ist ganz einfach: Sie setzt auf die neue Oral-B-Sonic-Complete-Zahnbürste.

Zugegeben. Zuerst wollte ich mich über diese stümperhaft verfasste Schleichwerbung aufregen. Ich plante, den Beitrag auf die gelbe Seite zu verbannen. Ich wollte sagen, dass ich fast kotzen musste nach dem Lesen. Ich wollte mich über den untalentierten Werbetexter lustig machen, den wir beim Pendlerblog nicht mal die Antwortmails auf Spam formulieren lassen würden, der aber bei 20 Minuten seine wirkungslose Schleichwerbung in den redaktionellen Teil brünzeln darf.

Doch dann hab ich's gelassen, weil mich der Werbetexter auf eine grossartige Künstlerin aufmerksam gemacht hat, die ich vorher nicht kannte: Die Marylin Monroe der Mehrzweckhallen, die Carla del Ponte der Schlagerverbrechen - Paloma Würth.

(Mit Dank an unseren Schleichwerbungskorrespondenten Otto Normalverbraucher für den Hinweis auf den Werbetext)

10 April 2006

Der moderne Pendler


Gesehen bei The Grid

09 April 2006

Sich mit fremden Federn schmücken


Grossmundig kündet 20 Minuten die Handy-Foto-Story "We Love" als erste seiner ihrer Art an.
"Die erste Schweizer Foto-Novela fürs Mobiltelefon"
Kein Wunder, dass 20 Minuten Beifall klatscht: 20 Minuten ist schliesslich Partner von "We Love".

Nun hat uns ein Leser darauf aufmerksam gemacht, dass "We Love" gar nicht die erste Handy-Foto-Soap-Novela ist, sondern bereits seit letzten Dezember eine Serie läuft, die den Namen Nackt-in-Zürich trägt. Aber wer wüsste das wohl besser als 20 Minuten selbst?

05 April 2006

Anschlagsserie erschüttert die Schweiz

Ist denn das die Möglichkeit: Eine Anschlagsserie ungeahnten Ausmasses hat gemäss 20 Minuten Online die Schweiz heimgesucht:
In den Schweizer Panini-Alben klaffen noch zahllose hässliche Lücken und jetzt das: Drei Tage nach dem inoffiziellen Sammelstart sind die Schweizer Kioske flächendeckend ausgebombt.

Da hats aber eine ganze Menge Bomben gebraucht, um in allen Schweizer Kiosken die Panini Bildchen zu vernichten. Was? Wer? Wo? Wann? Wie? fragen wir schockiert. Zumindest auf die Frage "Was ist die Quelle" liefert der Artikel eine einleuchtende Antwort:
Von Schafffhausen bis Chiasso herrscht Panini-Notstand. Die stichprobenmässig befragte Kioskfrau im Herzen Zürichs schüttelt nur den Kopf.

Unser Oberassistent der unmündige Leser möchte bitte etwas zum Thema Signifikanz von Stichproben anfügen...

04 April 2006

Das Königspaar kommt zu Verkehrsbehinderungen

Heute, Berner Ausgabe, S. ?
"KÖNIGSPAAR IN BERN - Das norwegische Königspaar besucht morgen den Bundesrat. Es kommt zu Verkehrsbehinderungen."

Wenn noch Zeit übrig ist, kommt das Paar dann auch noch zu Staatsempfängen

Vielen Dank für den Hinweis an Shandokan.

Achtung, Achtung: Blutbad im Titel

Heute bei 20min-Online:
"Hip-Hop-Guru hat sich getrennt"

Herzlichen Dank für den Hinweis an Thomas, der noch anmerkte: "Ob horizontal oder vertikal konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Hauptsache, seinen Jüngern gefällts"

03 April 2006

Klaut 20 Minuten bei Wikipedia?

Ob 20 Minuten bei Wikipedia klaut, weiss ich nicht. Aber die Nachrichtenagentur AP klaut bei Wikipedia. Und 20 Minuten kopiert deren Agentur-Meldungen ungeprüft per vollautomatischer High-Tech-Weltraum-Software in ihr sagenhaftes Content Management System. So kann man in diesem 20-Minuten-Artikel mit der Quellenangabe AP heute folgende geklaute Zeilen lesen:
"Anfang der Achtziger Jahre beschloss die US-amerikanische Regierung im Rahmen des Aufrüstungsprogramms unter Präsident Reagan, wieder weitere 50 Exemplare der Baureihe zu beschaffen. Also nahm Hersteller Lockheed die Produktion für das verbesserte Modell C-5B wieder auf. Ihr Erstflug fand am 10. September 1985 statt, die Auslieferung der Maschinen erfolgte von Januar 1986 bis April 1989.

Diese ganzen Umstände brachten der Galaxy den Spitznamen FRED ein, was für Fantastic Ridiculous Economic Disaster (zu deutsch etwa: Fantastisch lächerliches wirtschaftliches Desaster) steht."
Die Zeilen stammen fast wörtlich aus dem Wikipedia-Artikel Lockheed C-5, mal abgesehen von einem einzigen Satz, den sie rausgestrichen haben.

Ist das schlimm?

Also mich persönlich stört's ja nicht. Aber vielleicht fühlen sich die 22 Wikipedia-AutorInnen verarscht, deren Urheberrecht missachtet wurde. In freiwilliger und unbezahlter Arbeit haben sie mit viel Fleiss einen grossartigen Text über die Lockheed C-5 geschrieben. Und nun kommen ein paar schreibfaule Agentur-Journalisten daher, klauen den Text, verwerten ihn kommerziell und sind nicht mal aufrichtig genug, die Quelle ihres Plagiats zu erwähnen.

Sie denken jetzt: Ja Moment mal. Die Wikipedia, das ist doch diese freie Enzyklopädie - sozusagen der kostenlose Selbstbedienungsladen des Internets. Da darf doch jeder jeden Text frei und kostenlos übernehmen.

Das ist leider falsch. Die Wikipedia ist unter der GNU-Free-Documentation-License (GNU-FDL) lizensiert. Diese Lizenz gestattet es zwar allen, also auch 20 Minuten oder AP, die Inhalte zu verwenden, verbreiten, verändern, ja sogar kommerziell zu nutzen. Dies allerdings nur unter Einhaltung folgender der Lizenzbedingungen:
  • Alle Autoren müssen genannt sein. Von den 22 Autoren des Wikipedia-Artikels ist im 20-Minuten-Artikel leider kein einziger namentlich erwähnt. Nicht mal die Wikipedia als Quelle hat's in den Artikel geschafft.
  • Der neue Artikel, der Teile des Wikipedia-Artikels enthält, muss ebenfalls unter dieser freien Lizenz lizensiert werden (Copyleft-Prinzip). Dürfen wir uns also bald auf eine frei-lizensierte Ausgabe von 20 Minuten freuen?
  • Die komplette GNU-Free-Documentation-License (ca. 9 Standard-A4-Seiten) muss zugänglich gemacht, in der Druckausgabe sogar gedruckt werden. Die Druckerei wird sich freuen täglich 9 zusätzliche Seiten GNU-Lizentext 1'039'000-Mal zu drucken.
Vielen Dank an Metermass für den Hinweis, der auch noch ergänzt, dass Informationen aus der Wikipedia aufgrund des offenen Redaktionssystems mit Vorsicht zu übernehmen sind und am besten zuerst verifiziert werden sollten.

Nachtrag, der unmündige Leser, 4. April, 8:42 Uhr:
In der heutigen Printausgabe von 20 Minuten findet sich zwar ein Artikel zum Flugzeugabsturz, die Textpassage aus der Wikipedia wurde allerdins entfernt. Insofern verzichtet die heutige Druckausgabe völlig zurecht auf die neun Seiten GNU-Lizenztext.

Nachtrag 2, der unmündige Leser, 4. April, 8:50 Uhr:
Für Online-Artikel besteht ein informelles Gentleman-Agreement über die lizenzgerechte Nutzung von Wikipedia-Artikeln. 20-Minuten-Online müsste nachfolgenden Textbaustein in ihren Artikel einbauen und könnte sich damit wohl einen Streit mit der Wikipedia-Community ersparen.
"Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lockheed C-5 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar."

Zweimal das selbe

Heute hat auch der Herr Gutfeldt mal 20 Minuten gelesen und Tendenzen zum Minimalismus festgestellt.
Danke Sandro

01 April 2006

Eine sportliche Geste

Heute morgen wurden wir von folgendem Mail in unserer Inbox überrascht.
Von: marco.bosellli@20minuten.ch
Betreff: Ein Glückwunsch
Datum: 31. März 2006 18:33
An: pendlerblog@gmx.ch
CC: peter.waelty@20minuten.ch

Liebe Pendlerblog-Macherinnen und Macher

Seit geraumer Zeit lesen wir euren Blog. Wir amüsieren uns oft über die satirischen Beiträge. Es ist für viele bei uns auf der Redaktion immer wieder eine Freude, von eurer Phantasie, Kreativität und eurem Sprachwitz überrascht zu werden.

Wir könnten auch böse sein über die Frechheiten, die ihr euch teilweise erlaubt. Doch wer Erfolg hat muss auch über sich selber lachen können, nicht wahr? Deshalb empfinden wir euch als Bereicherung für unseren Arbeitsalltag. Und seien wir mal ehrlich: Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler - auch bei uns.

In diesem Sinne wünschen wir euch alles Gute und hoffen, dass ihr uns auch in Zukunft mit euren witzigen Beobachtungen überrascht.

Freundliche Grüsse von der "Werdstrasse"

Marco Boselli & Peter Wälty


Nachtrag, 3. April 2006, 10:34, Hund Basil: Wie die meisten Kommentarschreiber rasch gemerkt haben, handelt es sich bei diesem Beitrag um einen Aprilscherz. Das E-Mail ist frei erfunden.
Vielleicht kriegen wir aber dennoch bald Post von 20 Minuten. Denn die von der "Werdstrasse" sind ja bekannt für raffinierten Copy-Paste-Journalismus. Und das obige E-Mail eigent sich wirklich perfekt als Vorlage.