27 Oktober 2005

Vorwärts!

Am Zürcher HB werden täglich viele Leute (zB Hund Basil) beinahe von Trams überfahren. Und zu diesem Thema schrieb heute 20 Minuten und musste dazu noch ein Bild herkriegen.

Angenommen, du wärst ein Bild-Inszenierer, angestellt bei der grössten Tageszeitung. Wie würdest du eine Szene nachstellen, bei der Fussgänger beinahe von einem Tram überfahren werden?

20 Minuten entschied sich, zwei Leute hintenrum an einem Tram vorbeigehen zu lassen. Denn, liebe Basler, Berner, Luzerner, St.Galler (bald auch Lausanner und Genfer): Zürcher Trams fahren immer rückwärts.

26 Oktober 2005

Kurz korrigiert


Platzmangel an den Universitäten? Pendlerblog zeigt den stehenden Studentinnen zwei freie Plätze. Ach ja. Und das Foto wurde nicht wie die Bildlegende behauptet im Irchel geschossen, sondern am Uni Hauptgebäude an der Rämistrasse 71.

Mit herzlichem Dank für den Hinweis an den aufmerksamen Studenten Jonas.

25 Oktober 2005

Etwas mehr als etwas Glück

Von Judge Jonathan haben wir folgenden Hinweis erhalten:
Heute auf Seite 42: Der grosse Wallace & Gromit-Wettbewerb, mit dem charmanten Titel "mit etwas glück siehst du bald aus wie die beiden".

Nur schade, dass der Einsendeschluss am 21. Oktober war. Da brauchts vielleicht mehr als nur "etwas Glück".

24 Oktober 2005

Obacht! Internetbedrohung

Guten Abend lieber 20-Minuten-Journalist

Manchmal hast du bei Statistiken kein glückliches Händchen. Mit dem Angst schürenden Titel

"
Internetbedrohung - kriminelle Energie nimmt weiterhin zu"
fasst du das Resultat einer Studie von Symantec zusammen und belegst die These mit einem Balkendiagramm (S. 24 und Online):


Das unheimliche Wachstum des Anteils an Schadenprogrammen, die vertrauliche Daten auslesen, beängstigt mich ungeheuerlich. Bevor ich in Panik ausbreche, bleiben aber folgende Fragen offen:

1. Von welchem Ganzen zeigt das Diagramm einen Anteil?
2. Bleibt das Ganze in absoluten Zahlen über die Zeit stabil, nimmt es zu oder vielleicht sogar ab?
3. Reichen drei statistische Werte für eine signifikante Aussage zum Trend?
4. Könnte der Antiviren-Software-Hersteller Symantec mit dem Diagramm vielleicht eigene Interessen verfolgen (zum Beispiel Marketing)?

Wenn ich als Durchschnittsschweizer dieses Balkendiagramm so interpretiere, wie die SVP Muslime zählt, erreichen die Schadenprogramme, bei gleichbleibendem Wachstum, schon im Juni 2006 einen Anteil von 104 Prozent.

Pendlerblog expandiert in die französische Schweiz

Der Klein Report hat soeben folgendes berichtet:

«Der Verwaltungsrat der Tamedia AG hat der Lancierung
der erfolgreichen Pendlerzeitung 20 Minuten in der
Westschweiz zugestimmt», teilte das Zürcher
Unternehmen am Montagabend mit. Der Start der
beiden Regionalausgaben von «20 Minutes» in Genf
und Lausanne sei im März 2006 geplant, heisst
es weiter.

On cherche des pendleurbloggeurs francophones. e-mail: pendlerblog @ gmx . ch.

22 Oktober 2005

Am Samstag DAS MAGAZIN

Mangels samstäglicher Erscheinungsweise meiner Lieblingslektüre war ich heute gezwungen, die Samstagsbeilage des Tagis DAS MAGAZIN zu lesen.

Es scheint so, als ob der kürzlich von 20 Minuten zum Tagi gewechselte Verlagsleiter Rolf Bollmann auch DEM MAGAZIN die unsinnige Spinnerei der Unabhängigkeit von Journalisten ausgeredet hätte.

MAGAZIN-Autor Max Küng darf heute auf acht (!) Seiten die Umweltverträglichkeit des neuen Hybridmotor-Lexus-SUVs bejubeln (8,1 Liter auf 100 km!). Als regelmässiger MAGAZIN-Leser schien mir das schon etwas befremdlich, bis ich dann auf der letzten Seite folgendes Inserat entdeckte:

Schon lange vorbei sind die Zeiten als DAS MAGAZIN noch mutig dem Inserateboykott der Autoindustrie trotzte.

18 Oktober 2005

(Fangemeinde!)

Liebe 20-Minuten-Shopping-Abteilung (www.shopping.20min.ch):
Auch ich bin ein Mitglied der Asterix-Fangemeinde. Weitere Mitglieder dieser Fangemeinde tauschen sich z.B. auf der Asterix-Seite comedix.de aus, wo teilweise kontrovers diskutiert wird, bei manchen Themen aber durchaus ein gemeinsamer Standpunkt zustande kommt. Besonders beim Thema, dass die neuen Asterix-Bände totaler Blödsinn sind, und Uderzo besser mit Band 30 aufgehört hätte.

20 Minuten hat mal wieder keine Ahnung und druckt einen Text, der mit folgendem Scheissdreck beginnt:
Als Uderzo (mittlerweile 78 Jahre alt!) erklärte, er arbeite an Asterix Band 33, ging ein kollektives Aufatmen durch die Fangemeinde.
(Heute auf Seite 17)

Den Leser erstaunen

Das statistische Amt der Stadt Zürich veröffentlicht irgendwelche Zahlen, mit welchen Herr und Frau Otto Normalschweizer nichts Gescheites anzufangen wissen. Deshalb braucht es die Medien, die aus solchen Studien die Quintessenz herausarbeiten: Reiche wohnen an ruhiger, Junge eher an lauter Lage. Dies hat 20 Minuten herausgefunden (Seite 5, Zürcher Ausgabe)

Bald werden wir wohl über den gleichen Kanal erfahren, dass Reiche tendenziell mehr Geld auf dem Bankkonto haben, und dass es deutlich mehr Ältere sind, die in Pflegeheime eingewiesen werden.

In Frankreich

Verschiedene Pendlerblog-Leser beklagen sich ûber die wenigen Updates auf unserer Seite. Wie Hund Basil bereits erklârt hat, befinde ich mich auf Geschâftsreise im Ausland und komme deshalb nicht an 20 Minuten ran.

Momentan sitze ich in Frankreich und versuche einem unserer Kunden ein Silento-300-Lârmschutzsystem zu verkaufen. Dazwischen suche ich in den franzôsischen Strassen und an den franzôsischen Bahnhôfen verzweifelt nach einer Gratiszeitung namens "vingt minutes"; Laut einer unverlâsslichen Quelle im Internet soll es auch hier ein der schweizerischen Ausgabe nachempfundenes Derivat der allseits beliebten Gratiszeitung geben.

Aber seien sie beruhigt. Nach intensiver Suche hab ich noch immer keine Ausgabe gefunden. Es scheint so als ob die Distribution in Frankreich noch schlechter klappen wûrde als in der Schweiz.

Und nun noch etwas ganz anderes: Die Franzosen sind ja dafûr bekannt, dass sie immer einen eigenen Weg gehen. So haben sie auch einen eigenen Standard entwickelt, wie sie die Buchstaben auf der Computertastatur verteilen. So liegt das A auf der Taste, wo sonst das Q liegt, das M auf dem Ö, das Komma auf dem M, das Z auf dem W, das Q auf dem A, das W auf dem Y, das Y auf dem Z und so weiter. Dqs ist verdq,,t ,ühsqh,. Diese Tqstqtur is Auqtsch. Aie soll ich unter diesen U,stqenden dqs Pendlerblog regel,qessig updqten?

13 Oktober 2005

Geschickte Erhöhung der Lesbarkeit

Die Layoutkünstler von 20 Minuten schlagen zu:
Drei     verschieden     lange     Wortabstände            in einer Bildlegende.
(Kino, S. 42/43)Carl Fogarty (Ed Harris) fordert Tom Stall heraus.

12 Oktober 2005

Kauft nicht bei ...

Wichtige regionale Nachrichten von gesellschaftlicher Relevanz, ja beinahe
schon politischer Brisanz präsentiert 20 Minuten heute im Region-Teil der
Basler Ausgabe:

"200 Modelle im Sneaker Laden"
Hier handelt es sich nicht etwa um eine im redaktionellen Teil der Zeitung platzierte Eigenwerbung des Unternehmens Sports Lab für deren neue Basler Dependance, wie die argwöhnische Leserschaft fälschlicherweise vermuten könnte, sondern um einen sneakersoziologischen angehauchten Artikel in bester
Recherchejournalismus-Tradition.

"David Degen gibts als Kickerpuppe"
Passend zum heutigen Nationalmannschaftsspiel gegen Irland wird hier genauso wenig Werbung betrieben wie bei der obigen Nachricht. Denn welcher Bildungsbürger und welche Bildungsbürgerin könnte für die politische Meinungsbildung schon auf den wichtigen Hintergrundartikel zur neuen Kickerpuppe von Kick-O-Mania und deren ausgefuchster und umfangreicher Funktionalität verzichten?

Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag wurde vom aufmerksamen Leser Gebsn eingesandt

08 Oktober 2005

Es wird gedruckt, was das Zeug hält

"Tauschbörsen: Schlag gegen Nutzer geplant", so die Headline von der Freitagsausgabe des beliebten Pendlerblatts.
blogg.ch deckte aber auf, dass die Verbreitung dieser Meldung der Musikindustrie (IFPI) sehr nützt, dass aber der Inhalt ziemlicher Stuss sein soll. Diese Aktion erwecke den Anschein, dass sich 20 Minuten von der IFPI schamlos benutzen liess.

Bevor sie also paranoid ihre Filesharing-Programme deinstallieren, informieren sie sich über den ganzen Sachverhalt: blogg.ch (Do), blogg.ch (Fr)

05 Oktober 2005

Kein Bericht über Lüthi & Blanc

Eigentlich ist bei uns das Wüten über Schleichwerbung Sache des unmündigen Lesers. Ich bin da meist zu gutgläubig und denke nie dran, dass ein redaktioneller Beitrag von der Schleichwerbemafia gekauft worden sein könnte.

Heute aber wollte mir 20 Minuten einmal zuviel vorgaukeln, dass Beck & Bondi eine richtige TV-Sendung sei, dazu noch eine sehenswerte. Dass Swisscom einen Werbespot als TV-Serie aufzieht, mag ja lustig, originell und sicherlich erstmalig in der Werbewelt sein.
Dass sich aber die käufliche 20-Minuten-Redaktion dazu nötigen lässt, über diesen Werbespot zu berichten, als handle es sich dabei um eine "richtige" TV-Sendung, als sei es eine im offiziellen TV-Programm verzeichnete Sendung, als ob die Sendung eine längere Spieldauer vorweisen könne als es normale Werbespots tun, dass alles finde ich: Daneben!

Deshalb kommt Swisscom auf unsere schwarze Liste und wird damit bestraft, dass wir für die beiden anderen werben:


Apropos schwarze Liste: Die SBB hat/haben den Vermerk "Publireportage" wieder von ihren Publireportagen entfernt. Skandal! Pendlerblogleser: Haben eure Sprösslinge Juniorclub-Mitgliedskarten? Sofort konfiszieren!

Mehr hatte nicht Platz

"Toggweiler muss 30-mal bezahlen", lässt 20 Minuten heute ihre Zürcher Leserschaft auf Seite 3 wissen. Theo Toggweiler (wunderbarer Name übrigens) habe eine Strassenverkehrsbusse angefochten und nicht Recht bekommen. Statt 60 müsse er nun 1800 Franken zahlen. Wieso er dies aber unbedingt in 30 Raten zu zahlen hat, verschweigt der Artikel.

Und, hihi: Auch online muss Toggweiler 30-mal bezahlen.

03 Oktober 2005

Mit Trainernamen jonglieren

YB = Das Team von Hanspeter Latour
Sowas fällt auch nur 20 Minuten ein.

(S.21. Danke, Fime, für den Hinweis)

Doppelt hält besser

Die Redaktoren der Seite Wirtschaft und diejenigen der Seite Webpage werden immer dreister und schreiben sich nun schon gegenseitig ab. Hoffen wir, dass morgen People und Sport nicht auch noch über das WiFi-Zeugs berichten.


Links die Neuigkeit aus der Wirtschaft (S. 13), rechts diejenige der auch schon gelobten "Webpage"-Redaktion (S. 26)
PS: Vielen Dank, Wrstczowa, für den Hinweis

Photoshop-Tricks

Leute spiegelverkehrt abzubilden, ist nicht korrekt. Das lernt man schon in der Primarschule, in der Übung, in welcher man zwei gleiche Gesichtshälften zusammenkleben muss.
Und wenn man es trotzdem macht, sollte man drauf auchten, dass man nicht im gleichen Organ das Original auch abdruckt. (Geschehen bei 20 Minuten auf Seite 31 und 37 des hervorragenden Fonds-Specials)

Fonds-Special

Immer wenn der Fonds-Special dem 20 Minuten beiliegt, erlebe ich Geburtstag und Weihnachten gleichzeitig. Als Freizeit-Anlegeprofi und Altersvorsorge-Amateur freue ich mich immer wieder über unabhängige Tipps, wie ich meine mit dem Pendlerblog verdienten Millionen erfolgreich anlegen kann.

Das Fonds-Special ist schwierig als solches zu erkennen. Es ist genau gleich aufgemacht wie 20 Minuten. Es verwendet die selben Schriften, das selbe Layout, das selbe Impressum und sogar das selbe Titelblatt. Heute hab ich es aber glücklicherweise erkannt.

Am nützlichsten finde ich die Tipps aus dem Interview mit Beat Wittmann (S. 35), Leiter Finanzprodukte und Mitglied der Geschäftsleitung der Clariden Bank. Er empfiehlt Anlagen in die schnell wachsenden osteuropäischen Aktienmärkten.

Den Kontakt zur Clariden Bank habe ich glücklicherweise zwei Seiten weiter hinten gefunden. Zufälligerweise gibt es dort ein Inserat seines Unternehmen, das für Eastern Europe Equity Funds wirbt.

Ebenfalls wichtig beim Investieren: Möglichst niedrige Kosten. Man soll die Depotgebühren zwischen den verschiedenen Anbietern vergleichen. Dazu rät Jürg Bucher in einem Interview (S. 38). Jürg Bucher ist Leiter der PostFinance.

Wie es der Zufall will hat es auf Seite 35 ein Inserat der PostFinance. Und siehe da: Die PostFinance hat Anlagefonds ohne Depotgebühren. Nichts wie hin.

Ich hab mich schon oft gefragt, wie ich mein Geld anlegen soll für bestimmte Verwendungszwecke. Zum Beispiel hat meine Villa dringend eine Renovation nötig und meine Kinder sind schon bald in Ausbildung. René Charrière, Leiter Anlage und Vorsorge Privatkunden bei Swisscanto, empfiehlt im Interview (S. 33) so genannte Life Cycle Fonds.

Ja gibt's denn sowas. Gleich noch ein Zufall. Der Mediaplaner der Swisscanto hat genau heute nur ein Seite weiter hinten ein Inserat für solche Produkte geschalten.

Langsam mag ich nicht mehr an Zufall glauben. Ich beginne an der Ratgeber-Qualität und der Unabhängigkeit des 20-Minuten-Fonds-Specials zu zweifeln. Kommen da etwa nur Leute zur Sprache, die auch ein Inserat gekauft haben?

Könnte sein: 2 Seiten nach dem Interview mit Holger Hubert folgt ein Inserat seines Arbeitgebers Swiss Life.


ABN Amro, für welche der interviewte (S. 34) Oliver Disler arbeitet, hat sogar eine ganze Seite gekauft (S. 36).




Aber Martin Schlatter von der renommierten Bank Leu hat dies nicht nötig?

Doch. Gleich neben dem Artikel über seine überdurchschnittlichen Analyse-Fähigkeiten wirbt die Bank Leu.

Auch Sven Rump von DWS durfte dank dem Inseratekauf der Zeitung ein Interview geben.


Liebes 20 Minuten. Es gibt auch raffiniertere Wege, ihre Leser zu verarschen.

Ungerecht?

(S. 25)

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass Seat für diesen Artikel viel Geld bezahlen musste. Sonst wär das arg ungerecht für die Firma Saab.

Mit Dank für den Hinweis an O. H.

Offizieller Siemens-Schleichwerbungs-Zähler

Nr. 6
(heute S. 26)
Nr. 5, 4, 3, 2, 1.

Danke für den Hinweis an O. H.