22 August 2006

Besatzungsmitglieder sind keine Opfer

Zumindest nicht in russischen Flugzeugen, wie uns 20 Minuten Online glaubhaft macht.

Es geht um den Absturz eines Tupolev Flugzeugs in der Ukraine:


Und jetzt die grosse Preisfrage: Wieviele Menschen sind Opfer dieses Absturzes?
Das geklaute Bild von CNN sagt: An Bord waren 160 Passagiere und 11 Crew Mitglieder.

20 Minuten Online sagt: Es waren mindestens 160 Menschen an Bord.
-> Da können wir annehmen, dass es die 160 Passagiere plus 11 Besatzungsmitglieder waren, wie in CNN vermeldet, also 171 Menschen.

20 Minuten Online sagt auch: Es gab vermutlich keine Überlebenden.
-> Wir schliessen daraus: 171 Menschen tot

Und 20 Minuten Online sagt: Es gab 160 Opfer.
-> Von 171 toten Menschen sind also nur 160 Opfer, wahrscheinlich die Passagiere. Und die Besatzungsmitglieder? Die sind wahrscheinlich selber schuld, dass sie jetzt tot sind. Berufsrisiko halt.

Nachtrag
20 Minuten Online hat seinen eigenen Artikel ohne Hilfe des Pendlerblogs korrigiert, klaut jetzt Bilder beim russischen Fernsehen und hat den Text modifiziert. Bravo, Jungs!

8 Kommentare:

Am 22 August, 2006 21:16 meint Anonymous Anonym ...

hoppla. langsam ist mir die 20min-online-redaktion doch ein wenig unheimlich.

nun reagieren die schon schneller als unsere pendlerblogger!

"news von jetzt", vielleicht stimmt's ja doch!? oder zumindest "korrekturen von jetzt".

 
Am 22 August, 2006 22:15 meint Anonymous Anonym ...

Bitte ein bisschen mehr Sorgfalt, liebes Pendlerblog!
Das Bild vom russischen Fernsehen ist nicht geklaut, sondern von der Bildagentur Keystone geliefert. Hab das mit eigenen Augen gesehen.
Langsam aber sicher finden sich in diesen Blog-Spalten nur noch Tüpflischeisserei und Korinthenkackerei. Weniger wäre manchmal mehr.

 
Am 22 August, 2006 23:37 meint Anonymous Anonym ...

@Redaktor:

Warum dann nicht direkt das Bild von Keystone nehmen? Kommt ihr so um die Royalties drum rum (wobei jetzt eigentlich nicht nur Keystone, sondern auch dieser Russe was zu sagen hätte)

Und warens jetzt 160 oder 171 Tote?

 
Am 23 August, 2006 00:45 meint Anonymous Anonym ...

20min.ch hat ja das Bild von Keystone gewählt – im zweiten Umgang, allerdings erst. Der CNN-Screenschot könnte hingegen mag schon ein zwanzigminütiges Fabrikat sein. Well, Geschwindigkeit ist alles im Netz. Das wissen wir Blogger ja bestens.

Das mit dem Russen ist natürlich schon eine Frage: Müsste die erneute Wiedergabe eines Ausschnitts aus dem Programm von Russkifarbfernsehn in irgendeiner Form honoriert werden?

Und wegen der Opferzahl: Es hat sich im Laufe des Abends die Sprachregelung «170 oder 171» durchgesetzt, basierend auf der Unklarheit, wie viele Leute zur Crew zählten.

 
Am 23 August, 2006 15:57 meint Anonymous Anonym ...

hoppla. langsam kommt interaktivität in die sache. weniger wäre manchmal mehr - dieser ansicht bin ich bezüglich PB ab und zu auch. wieviele autoren sinds mittlerweile, deren 17? glaubwürdigkeit: für einen blog noch wichtiger als für eine zeitung, finde ich. doch ob die aufrecht erhalten werden kann, wenn 17 autoren nach orthographiefehlern in den sudokurätseln suchen? naja.
nun honig: PB ist super. ein weiteres qualitätssicherungsinstrument für den journalismus. zumal er gelesen wird, wenn er gelesen wird. das wird er. auch von 20minutenredaktoren. und wenn die nun auch noch aktiv an der diskussion teilnehmen: was wollt ihr mehr?

 
Am 23 August, 2006 16:02 meint Blogger Der unmündige Leser ...

Gar nichts mehr wollen wir. Das ist alles, was wir uns wünschen. Leider wird die Möglichkeit der Diskussion von Seite 20 Minuten nur sehr selten genutzt.

 
Am 23 August, 2006 16:53 meint Anonymous Anonym ...

Eine Klarstellung: Ich bin *nicht* Redaktor bei 20 Minuten (es gibt auch noch andere Zeitungen...)

 
Am 24 August, 2006 12:05 meint Anonymous Anonym ...

"Leider wird die Möglichkeit der Diskussion von Seite 20 Minuten nur sehr selten genutzt."

Die Mädels und Jungs von 20 Minuten sind ein wenig öffentlichkeitsscheu. Gib ihnen doch Zeit.

Redaktoren anderer Zeitungen lümmeln hier schon rum, wie es scheint.



Doch diese Aussage: "Gar nichts mehr wollen wir." - Ich bin verwirrt.

 

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