09 Februar 2006

Das Lästermaul: Geburtstagsserie Teil VI

Am 14. Februar wird Pendlerblog einjährig. Das feiern wir. Und verschiedene Gastautoren feiern mit - heute gibt Daniel Rei zu, dass er auch schon mal das Interesse am Pendlerblog verloren hat.

Von Daniel Rei


Die Gratiszeitung 20 Minuten, die sich von Zürich aus über die Agglomerationen der Deutsch- und neu auch der Westschweiz ausbreitet, ist in erster Linie ein Werbeträger mit hoher Reichweite. Die redaktionellen Beiträge sind minimalistisch ausgelegt oder im Falle der Wirtschaftsseiten eingekauft. Mangelhaft sind das Korrektorat und die Auszeichnung dessen, was Werbung ist. Pfiffig allerdings oftmals die Anwendung von Sonderwerbeformen.

"Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsse ein "20min"-Watchblog eröffnen…" schrieb ich im Juni 2005 beiläufig im Laestermaul-Blog. Zu der Überzeugung, dass dies notwendig sei, kam ich schon früher, hatte ich doch schon ab April 2004 regelmässig etwas über 20 Minuten zu lästern. Aber halt... da gab es doch schon ein Watchblog für 20 Minuten, das Pendlerblog, das sich mit journalistischen Fehlleistungen der Pendlerzeitung auseinandersetzte.

Bald gewann es, dank ins Mark treffender Beobachtungen, mehr Leser und wurde zu einem der beliebtesten Weblogs der Schweizer Blogosphäre. Auch die Macher des Gratisblatts wurden darauf aufmerksam und liessen so manche bösen Kommentar fallen (auch wenn sie bis heute behaupten, nicht mehr als bloss "davon gehört" zu haben). Und wir freuten uns, und es war gut so.

Doch so, wie die in der Pendlerzeitung dargelegten Weis- und Wahrheiten oftmals mehr den Weissagungen eines Pendlers (oder von ananova.com) entsprachen, so spitzfindig, bisweilen kleinlich waren die Beobachtungen der vergrösserten Autorenriege, und ich verlor allmählich das Interesse.

Nun wird Pendlerblog ein Jahr alt, und wenn ich mir die Beiträge der letzten zwei, drei Wochen so ansehe, so lacht mein Herz, denn die Pendlerblogger befinden sich auf dem Weg zur Besserung - oder die "20 Minuten"-Redaktion leistet sich wieder gröbere Schnitzer.
Nur weiter so!

Daniel Rei ist das Laestermaul, für das nebst Lasagne auch sprachliche Fehlbarkeiten gefundene Fressen darstellen.
1 Jahr Pendlerblog