22 März 2006

Ottos Tagebuch

Der unabhängige Korrespondent Otto Normalverbraucher sendet dem Pendlerblog regelmässig seine Beobachtungen zur Vermischung von Redaktionellem und Werbung im 20 Minuten (Folge 1, 2, 3). In seinem heutigen Tagebuch-Beitrag fordert er von der 20-Minuten-Anzeigeabteilung die Kundenbeziehung zu UBS-Alinghi, STA und Knorr besser zu pflegen.
Guten Tag

in der sonst so erfolgreichen Koordination zwischen Anzeigenabteilung und Redaktion hat sich 20 Minuten in der heutigen Ausgabe gleich zwei ganz schlimme Patzer geleistet:

Auf Seite 2 findet sich ein für die Leserschaft wichtiger Beitrag über den neuen "aggressiven Look" von Alinghi. "Das veränderte Alinghi-Logo soll das Gleiten oder Fliegen übers Wasser symbolisieren", heisst es da. Das eigentliche Problem an der Sache ist, dass das UBS-Alinghi-Inserat, das sonst unmittelbar neben solchen wichtigen redaktionellen Informationen steht, vergessen ging.


Etwas glimpflicher davon gekommen ist dagegen STA-Travel, berühmt für ihre wichtigen Tagebuchberichte. Auf Seite 21 wird der Leserschaft den STA-Round-the-World-Wettbewerb präsentiert. Aber das dazugehörige Inserat folgt erst zwei Seiten weiter hinten.

Ich meine, das geht doch einfach nicht. Diese Inserenten bezahlen für die Leistung der Redaktion und haben deshalb einen Anspruch, dass der redaktionelle Text auch richtig platziert wird.

Immerhin hat es 20 Minuten bei Knorr auch verstanden, die richtige Leistung zu erbringen: Der Hinweis "Anzeige" ist verschwunden (Seite 47), der Name Knorr steht nirgends mehr. Nur noch der Schriftzug "genial einfach Kochen" erinnert an Knorr. Sogar der herzige Knorrli ist bis zur Unkenntlichkeit geschrumpft. Er kann nun locker als ® oder als © wahrgenommen werden.

Also Redaktion und Anzeigeabteilung: Klemmt euch ein bisschen und gebt den Inserenten, worauf sie ein Anrecht haben: Anständige Berücksichtigung im redaktionellen Teil. Mit Text UND Inserat.